• Hansi Flick ist der perfekte Neun-Punkte-Start als Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft gelungen.
  • Gegen Island gewann das DFB-Team mit 4:0 durch Tore von Rüdiger, Gnabry, Sané und Werner.
  • Flick hatte nach dem souveränen Auftritt seines neuen Teams wenig auszusetzen und freut sich über eine Entwicklung besonders.

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Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Denn unter Hansi Flick kommt die deutsche Nationalmannschaft plötzlich sogar wieder nach Standards zu Toren. Dass Flick, der schon immer ein Faible für ruhende Bälle hatte, neuerdings einen Standard-Experten, Mads Buttgereit, im Trainerteam hat, trug gegen Island gleich mal Früchte.

Joshua Kimmich chipte den Ball nach einem Freistoß gefühlvoll in den Strafraum, wo der aufgerückte Innenverteidiger Antonio Rüdiger den Ball per Kopf ins lange Eck wuchtete (24.). "Der war tatsächlich einstudiert", bestätigte Kimmich. Und Rüdiger, der sein erstes Tor nach vier Jahren erzielte, dankte Buttgereit: "Er hat großen Anteil daran. Das war vom Ablauf super."

Und auch Flick freute sich sichtlich über das Freistoßtor. "Das sieht danach aus", antwortete der Bundestrainer im RTL-Interview auf die Frage, ob der Standard einstudiert gewesen sei.

Es war erst das zweite Tor nach einem Freistoß seit dem WM-Debakel 2018. Flick will auch hier noch mehr sehen. Ansonsten hatte der Neu-Bundestrainer nach dem 4:0-Sieg über Island aber tatsächlich recht wenig an seinem Team auzusetzen.

Bundestrainer Flick im Interview

Herr Flick, wie zufrieden sind Sie mit dem 4:0 in Island zum Abschluss Ihrer ersten Länderspielreise als Bundestrainer?

Hansi Flick: Ich kann es kurz machen: Es war heute wichtig, nachzulegen, wir wollten das Spiel wieder bestimmen, Chancen herausspielen und Tore machen - das hat die Mannschaft gut gemacht."

Auch über den kompletten Lehrgang?

Wenn man die drei Spiele nimmt, können wir sehr zufrieden sein. Wir wissen, dass wir noch das ein oder andere besser machen müssen, aber dafür sind wir da. Die Mannschaft hat die Idee, wie wir spielen wollen, hervorragend interpretiert und versucht, den Gegner immer wieder unter Druck zu setzen. Alle haben eine sehr gute Visitenkarte abgegeben - auch die, die nicht gespielt haben und enttäuscht sind. Wir sind sehr, sehr happy mit der Entwicklung, die wir genommen haben.

Wo müssen Sie sich denn noch verbessern?

In der Präzision beim letzten Pass, in der Entschlossenheit vor dem Tor, um in voller Überzeugung zum Abschluss zu kommen.

Flick will noch nicht die WM-Qualifikation feiern

Sie sind jetzt souveräner Tabellenführer. Müssen sich die Fans noch Sorgen machen um das WM-Ticket?

Bleiben wir jetzt schön ruhig, ja! Es ist wichtig, dass wir uns Spiel für Spiel vortasten. Neun Punkte war die Vorgabe, das hat die Mannschaft hervorragend umgesetzt und die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen, verinnerlicht. Sie hat versucht, den Gegner früh unter Druck zu setzen, hohe Ballgewinnen gehabt, da ist der Weg zum Tor etwas näher.

Und sie hat in drei Spielen kein einziges Gegentor kassiert...

Damit bin ich sehr zufrieden. Dass die Null steht, ist immer wichtig. Die Mannschaft muss einfach die Gier haben, das Tor zu verteidigen, das macht sie als Einheit relativ früh, da sind die Abläufe gut, ich muss ihr ein Kompliment machen. Toni Rüdiger und Niklas Süle machen es sehr gut, und ich kann auch mal einen herausheben, der alle drei Spiele durchgespielt hat, das mache ich gerne: Thilo Kehrer. Er ist flexibel einsetzbar, topfit, sehr selbstbewusst.

Wie stark ist jetzt das Selbstvertrauen in der Mannschaft?

Ich glaube, dass die Mannschaft das mal gebraucht hat: drei Spiele, drei Siege, die letzten beiden mit sehr großer Überzeugung. Das tut gut und gibt Vertrauen in die eigene Stärke. Ich habe den Spielern gesagt: Ihr könnt mit breiter Brust zu euren Vereinen gehen, versucht dort genau so Leistung abzurufen.

aufgezeichnet bei der Pressekonferenz in Reykjavik von Marco Mader (SID)

(afp/ska)

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