Dass sie seit Jahren gegen den Krebs kämpft, ist Ann-Katrin Berger nicht anzusehen. Im Gegenteil. Die 32-Jährige steht im deutschen Kader für die WM in Australien und Neuseeland. Die Konzentration auf das Turnier verdrängt zumindest zeitweise den Gedanken an die heimtückische und unberechenbare Krankheit.

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Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger blendet vor der anstehenden WM in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) ihre Krebserkrankung aus.

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"Jetzt ist der volle Fokus auf der WM. Jetzt lege ich das beiseite, das hört sich schwerer an, als es ist. Aber über die Jahre ist es einfacher", sagte die 32-Jährige in einem RTL-Interview. "Ich weiß, jetzt kann ich mich nicht mehr darum kümmern. Jetzt kümmere ich mich um das, was hier und jetzt ist."

Sara Däbritz trainiert Ann-Katrin Berger im WM-Vorbereitungslager in Herzogenaurach
Nationalspielerin Sara Däbritz (l.) trainiert Torfrau Ann-Katrin Berger (r.) im WM-Vorbereitungslager in Herzogenaurach am 4. Juli 2023. Bis zum ersten deutschen WM-Spiel sind es damals noch genau 20 Tage. © picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS / Wunderl

2017 bekommt Berger die Diagnose Schilddrüsenkrebs

Bei der Torhüterin vom FC Chelsea war 2017 eine aggressive Form von Schilddrüsenkrebs diagnostiziert worden, sie musste sich damals einer schweren, sechsstündigen Operation unterziehen. Danach war sie einige Jahre krebsfrei, ehe sie während der EM 2022 vom erneuten Krebsverdacht erfuhr, es aber erst später öffentlich machte. Nachdem die Krankheit im vergangenen Sommer zurückgekehrt war, hatte sie sich einer Radiojodtherapie unterzogen.

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Die gebürtige Göppingerin fühlt sich für die WM zu 100 Prozent fit: "Ansonsten wäre ich nicht hier. Körperlich spüre ich überhaupt nichts", sagte sie: "Ich habe alle meine Untersuchungen vor dem Turnier abgeschlossen. Die Ergebnisse sind gut zurückgekommen. Ich muss mir keine Sorgen machen für die nächsten drei, vier Monate."

Die Ungewissheit begleitet Ann-Katrin Berger

Das Thema Krebs ist und bleibt aber für Berger ein Dauerbegleiter. "Es ist ein längerer Prozess über mehrere Jahre, in denen natürlich immer etwas passieren, aber es auch verheilen kann. Deshalb ist es noch nicht so ganz klar, ob alles in Ordnung ist oder nicht", hatte sie im Januar der Deutschen Presse-Agentur gesagt. (dpa/hau)

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