Wären die Bundesliga oder die englische Premier League Westernstädte, dann hätten sich Jürgen Klopp und Pep Guardiola wie zwei Filmhelden immer wieder darum gestritten, wem die Stadt gehört. Nun zieht sich Klopp freiwillig zurück. Guardiola atmet vor dem letzten Liga-Duell erleichtert auf - und kassiert den Ritterschlag seines Rivalen.

Mehr News zum Thema Fußball

Jürgen Klopp hat vor seinem womöglich letzten Duell mit Pep Guardiola seinen ewigen Rivalen in höchsten Tönen gelobt. "Ich kann schlecht Trainer aus der Vergangenheit bewerten. Aber wenn ich nur auf mein Leben schaue, ist er der herausragende Manager dieser Zeit. Ich weiß, dass ich auch gut bin. Aber für mich ist er der Beste", sagte der Coach des FC Liverpool am 8. März über seinen Kollegen von Manchester City.

Klopp trifft am 10. März im Spitzenspiel der englischen Premier League (16:45 Uhr/Sky) auf Guardiola, beide standen sich schon 2013 als Trainer von Borussia Dortmund und Bayern München gegenüber. "Ich habe eine positive Bilanz gegen Pep. Keine Ahnung, wie das passiert ist", sagte Klopp angesichts von zwölf Siegen gegenüber "nur" elf des Spaniers.

"Ich erkenne Exzellenz, wenn ich sie sehe."

Jürgen Klopp lobt die "außergewöhnliche" Titel-Gier von Pep Guardiola

Sollten Tabellenführer Liverpool und Verfolger City nicht noch im FA Cup gegeneinander gelost werden, wird das 30. Duell das vorerst letzte, da Klopp am Saisonende 2023/24 aufhört. "Pep hat so viele Titel geholt. Aber wenn du ihn triffst, wirkt es, als hätte er noch nichts gewonnen. Er hat noch immer diese Gier, das ist außergewöhnlich. Ich weiß das, denn ich mache denselben Job. Ich erkenne Exzellenz, wenn ich sie sehe", sagte Klopp.

Guardiolas Erfolge haben Klopp nicht frustriert

Geht es nach Pokalen, hatte meist Guardiola das bessere Ende für sich. Selbst als Liverpool in der Saison 2018/19 stolze 97 Punkte holte und nur eine Niederlage kassierte, war City einen Zähler besser. "Ich war deswegen aber nie frustriert. Es waren auch ungefähr 3.000 Fußballer besser als ich - und ich liebe das Spiel trotzdem noch immer", sagte Klopp.

Guardiola äußerte sich in seiner zeitgleich abgehaltenen Pressekonferenz dagegen eher defensiv. "Ich glaube nicht, dass es das letzte Duell ist, wir können noch im FA Cup gegeneinander spielen. Es war bisher immer ein Vergnügen, und das wird es auch am Sonntag werden", sagte er. Fest stehe aber: Die Partie an der Anfield Road werde "ein wirklich, wirklich, wirklich wichtiges, wichtiges, wichtiges Spiel."

Künftig werde er "besser schlafen", hatte der Katalane bemerkt, als sein ewiger Rivale am 26. Januar 2024 seinen Abschied aus Liverpool ankündigte. Und Klopp sagte mit einem Lachen: "Wenn wir uns in der Zukunft treffen, wird es voller Respekt sein. Wir werden viel haben, worüber wir reden können."

Zwei ausländische Trainer haben die Premier League verändert

"Die Rivalität zwischen Jürgen Klopp und Pep Guardiola hat den englischen Fußball nicht nur geprägt, sie hat ihn auch verändert", schrieb die BBC vor dem Spitzenspiel. Das Gipfeltreffen des Ersten gegen den Zweiten an der Anfield Road werde "ein passenden letztes Kapitel" der ewigen Saga zwischen Pep und Klopp. Nur ein Punkt trennt die Titelkandidaten derzeit. (sid/dpa/hau)

Verwendete Quelle:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.