• Die Anzeichen verdichten sich, dass Rudi Völler schon bald die Nachfolge von Oliver Bierhoff antreten könnte.
  • "Tante Käthe" erfreut sich bei den deutschen Fans nach seinen Erfolgen als Nationalspieler und DFB-Teamchef seit jeher großer Beliebtheit.
  • Aber ist er der Richtige, um Deutschland wieder auf die Erfolgsspur zu bringen?

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Das enttäuschende Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar hängt dem DFB noch in den Knochen. Schon unmittelbar in den Tagen danach war die Kommunikation klar: Es muss etwas passieren, damit die Heim-EM 2024 nicht auch zum Desaster wird.

In der Folge musste Oliver Bierhof als Geschäftsführer der Nationalmannschaft seinen Hut nehmen und der DFB hob ein Expertengremium aus der Taufe, dass das gebeutelte DFB-Team rund um Bundestrainer Hansi Flick wieder auf die Erfolgsspur bringen und auch einen geeigneten Nachfolger für Bierhoff finden soll.

Und zumindest in der Bierhoff-Frage hat der Expertenrat rund um Oliver Kahn und Karl-Heinz Rummenigge offenbar bereits eine Lösung parat. Es soll ein Mann aus den eigenen Reihen machen: Rudi Völler, selbst Mitglied des Gremiums und nach seinem Abtritt bei Bayer 04 Leverkusen mit genügend zeitlichen Ressourcen ausgestattet, um einer neuen Aufgabe nachzugehen.

Nun erfreut sich "Tante Käthe" schon seit Jahrzehnten großer Beliebtheit bei deutschen Fußballfans. Er wurde als Spieler Weltmeister 1990, führte als Teamchef die deutsche Nationalmannschaft 2002 ins WM-Finale. Aber ist er der Richtige, wenn es um die Nachfolge für Oliver Bierhoff geht?

Keine klare Zustimmung für Rudi Völler als Bierhoff-Nachfolger

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag unserer Redaktion zeigt sich: Die deutschen Fußballfans sind sich da gar nicht so sicher.

Zwar beantworteten 42 Prozent der 1.501 vom 13. bis 16. Januar befragten Fußballfans die Frage "Wäre Rudi Völler als Nachfolger von Oliver Bierhoff beim DFB Ihrer Meinung nach eine gute Wahl?" mit "Ja, auf jeden Fall" oder "Eher Ja". Doch immerhin 31 Prozent der Befragten halten Rudi Völler für nicht geeignet, 27 Prozent zeigen sich Unentschieden.

Viele Fußballfans sind "unentschieden"

Eine klare Zustimmung lässt sich aus den Umfrage-Ergebnissen nicht ablesen. Echte Begeisterung entfacht eine mögliche Entscheidung für Völler bei lediglich 25 Prozent der befragten Fußballfans, die mit einem deutlichen "Ja, auf jeden Fall" geantwortet haben. Dass ganze 27 Prozent der befragten Personen mit "Unentschieden" antworten, kann möglicherweise als ein Trend interpretiert werden, dem der DFB mit seiner Neuaufstellung gerne entgegenwirken würde: Die deutsche Nationalmannschaft scheint vielen Fußballanhängern aktuell einfach egal zu sein. Besonders auffällig ist das in der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen. Dort bekommt Völler zwar Zustimmung von 38 Prozent der Befragten, doch ein Großteil (62 Prozent) gibt tatsächlich "Unentschieden" an.

Die größte Zustimmung erfährt Völler in der Gruppe der 30- bis 39-Jährigen, für ungeeignet halten ihn offenbar vor allem Menschen ab 40 Jahren.

Am 19. Januar trifft sich der DFB-Expertenrat erneut. Eine mögliche Entscheidung für oder gegen Rudi Völler dürfte dann bereits bekannt gegeben worden sein.

Informationen zur Methode: Für die repräsentative Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 1.501 Teilnehmerinnen und Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für deutsche Fußball-Fans ab 18 Jahren. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben unter anderem Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort angegeben und wurden registriert und verifiziert. Civey korrigiert Verzerrungen durch ein mehrstufiges Gewichtungsverfahren. Der Befragungszeitraum war der 13. bis 16. Januar 2023.
Der statistische Fehler der Ergebnisse beträgt 4,6 Prozentpunkte. Zusätzliche Informationen zur Methode finden Sie auf Civey.com und im Civey-Whitepaper.
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