- Hansi Flick verlässt nach nur 20 Monaten historischen Erfolgs den FC Bayern München als Cheftrainer.
- Der Weltmeister von 2014 beerbt lieber nach der EM Joachim Löw als Bundestrainer.
- Ottmar Hitzfeld, beim FC Bayern München ebenso in die Ruhmeshalle der Trainer eingezogen, versteht Flicks Entscheidung gegen den Rekordmeister nicht.
Für Erfolgstrainer
"Für mich ist es immer noch ein unfassbarer Entscheid, dass du als Erfolgstrainer von Bayern zum DFB gehst – er hätte bei Bayern über Jahre eine Ikone werden können", sagte Hitzfeld der Schweizer Tageszeitung "Blick" (Montag).
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Ottmar Hitzfeld: "Da blicke ich nicht durch"
Der 72-Jährige, der den FC Bayern zwischen 1998 und 2004 sowie 2007/08 trainierte und mit dem Klub 2001 die Champions League gewann, sagt: "Da blicke ich nicht durch, ehrlich gesagt, ich habs nie verstanden. Dass Flick nach dem Spiel in Wolfsburg sagte, er gehe und die Führung nichts davon wusste, führte sicher zum Bruch zwischen allen."
Der Deutsche Fußball-Bund hatte am 25. Mai die Verpflichtung Flicks als Bundestrainer der Nationalmannschaft bekannt gegeben. Der bisherige Bayern-Erfolgscoach folgt nach der Europameisterschaft in diesem Sommer auf Joachim Löw und erhält einen Vertrag bis 2024.
Löws Entscheidung, schon deutlich vor Turnierbeginn seinen Rücktritt zu vermelden, hält Hitzfeld für gut: "Es war eine kluge Entscheidung, das rechtzeitig bekannt zu geben. Dann ist der Druck weg. Ich bin überzeugt, dass es eine Erleichterung für ihn ist und er sich erfolgreich verabschieden will. Er will diesen EM-Titel, auch wenn er es nicht offen ausspricht."
Ottmar Hitzfeld: "Shaqiri hätte mehr Geduld haben und bei den Bayern bleiben sollen"
Im selben "Blick"-Interview äußerte sich Hitzfeld auch zu einem, der die Bayern ebenfalls aus freien Stücken verließ - und dies schon vor sieben Jahren: Xherdan Shaqiri. "Ich habe schon damals gesagt, dass er den Schritt irgendwann bereuen wird. Robben und Ribéry wurden älter, hätte er noch ein, zwei Jahre Geduld gehabt, wäre er deren Nachfolger geworden. Es war keine gute Entscheidung, die Bayern so früh zu verlassen und zu Inter zu gehen."
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2018 landete Shaqiri beim FC Liverpool. Dort feierte der Kapitän der Schweizer Nationalmannschaft unter dem deutschen Trainer Jürgen Klopp den Gewinn der Champions League (2019) und feierte im Jahr darauf den englischen Meistertitel. (dpa/hau)
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