Den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, um aus dem Rampenlicht abzutreten, ist im Hochleistungssport eine Kunst. Oliver Kahn hat ihn einst erwischt. Seinem Nachfolger Manuel Neuer rät er vor EM-Beginn zu einem entsprechenden Umdenken.

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Der ehemalige Fußballprofi Oliver Kahn rechnet in Zukunft mit weniger Einsätzen von Nationaltorhüter Manuel Neuer im Verein und DFB-Team.

"In diesem Alter ist es nicht mehr möglich, ein Quantum von 50 bis 60 Spielen pro Saison auf allerhöchstem Niveau zu spielen", sagte der langjährige Torwart in einem Interview der "Sport Bild" über die 38 Jahre alte Nummer eins beim FC Bayern und der Nationalmannschaft. Neuer gilt allerdings als Profi, der in jeder Partie auf dem Platz stehen will und ungern pausiert.

DFB-Torwart Manuel Neuer im Vorbereitungstraining auf die EM-Endrunde
Manuel Neuer geht bei der Heim-EM 2024 in sein achtes großes Turnier nacheinander als deutsche Nummer eins. © dpa / Federico Gambarini

Oliver Kahn lenkte seine Konzentration irgendwann "voll auf die entscheidenden Spiele"

"Ich habe damals hier und da Spiele an Michael Rensing abgetreten, konnte so regenerieren und mich voll auf die entscheidenden Spiele konzentrieren. Wie lange er noch spielen möchte, kann nur er selbst entscheiden", sagte Kahn, der bis vor gut einem Jahr als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München faktisch Neuers Chef war und seine aktive Fußballkarriere im Alter von 39 Jahren beendet hatte.

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Zu Neuers Zukunft als Nationalspieler sagte Kahn: "Irgendwann geht es darum, den richtigen Moment für den Abgang zu finden. Hier das richtige Timing zu haben ist genauso anspruchsvoll, wie über Jahre Weltklasse-Leistungen zu bringen."

Oliver Kahn setzt während der EM bei Manuel Neuer auf den Faktor Erfahrung

Trotz einiger Wackler Neuers in der Schlussphase der Saison rechnet Kahn bei der bevorstehenden Heim-EM mit einer guten Leistung des Fifa-Welttorhüters von 2020: "Für die EM kann ich mir gut vorstellen, dass Manuel mit seiner Erfahrung sein Top-Level erreichen wird." (dpa/hau)

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