Mit seiner Kritik an Joshua Kimmich hat Lothar Matthäus den Bundestrainer auf den Plan gerufen - und knöpft sich jetzt auch seinen früheren Mitspieler vor. An Kimmichs Leistungsloch trage Flick die Schuld, weil er den 28-Jährigen falsch einsetze.

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Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat seine Kritik an Joshua Kimmich erklärt. Er halte den 28-Jährigen etwa als Sechser zwar für einen Weltklassespieler, schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne.

Aber: "Jetzt will er sehr häufig offensiv spielen, und dafür müssen andere Spieler Defensivaufgaben übernehmen", erklärte Matthäus. "Warum soll auf einmal Goretzka auf der Sechs spielen und Kimmich auf der Acht? Es hat alles funktioniert bei Bayern bis vor eineinhalb Jahren, sie haben mit Hansi Flick als Trainer sechs Titel gewonnen. Das ist mein Kritikpunkt."

Lothar Matthäus hält Hansi Flick Fehler vor

Nach Ansicht des 62-Jährigen ist Kimmich auch in der Nationalmannschaft derzeit zu oft zu offensiv unterwegs. Dafür kritisiert Matthäus auch Bundestrainer Hansi Flick. "Hansi hat Kimmich in seinem neuen System etwas vorgeschoben und Goretzka hinten spielen lassen. Das hat nicht funktioniert", schrieb er an die Adresse seines früheren Mitspielers bei Bayern München. "Ich verstehe eins nicht: Warum reiße ich etwas auseinander, was über Jahre in München erfolgreich funktioniert hat, nur weil ich etwas Neues ausprobieren will?"

Ähnlich hatte Matthäus Kimmich zuletzt schon in der "Sport Bild" kritisiert. "Die Nebenleute wurden neben ihm zuletzt konstant schlechter. Weil sie für Kimmich - ungewohnte - Arbeit mitmachen mussten."

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Hansi Flick verteidigt Joshua Kimmich

Daraufhin hatte Flick seinen Kapitän öffentlich verteidigt. Der Bundestrainer erwiderte mit fester Stimme: "Jo war vor knapp einem Dreivierteljahr ein Weltklassespieler." Jetzt mache Kimmich angeblich andere Spieler schlechter. "Das sind Dinge, die ich nullkommanull verstehe", sagte der Coach.

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Flick erläuterte: "Jo hat eine Mentalität, er will immer das Beste. Er will immer siegen, er hat die Mentalität, einfach gewinnen zu wollen. Dafür tut er alles. In jedem Training, an jedem Tag, in jedem Spiel. Und auch er hat das Recht, dass er mal eine schlechte Phase hat." Die Mentalität hätten auch Jordan und der 2020 gestorbene Bryant gehabt. (dpa/hau)

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