Deutschland steht im Finale der U17-WM. Damit gelingt dem Team um Paris Brunner Historisches. Trainer Christian Wück gibt eine klare Marschroute für das WM-Finale am Samstag gegen Frankreich aus.
Paris Brunner riss sich strahlend das Trikot vom Körper, dann fiel die gesamte U17 wild jubelnd über ihren Matchwinner her: Nach dem dramatischen Einzug ins WM-Finale herrschte beim abgekämpften DFB-Team pure Ekstase. "Ich bin unglaublich stolz auf meine Jungs. Jetzt wollen wir auch die Goldmedaille holen", sagte DFB-Trainer Christian Wück nach dem 4:2 im Elfmeterschießen gegen den Nachwuchs von Weltmeister Argentinien.
Brunner und Heide werden zu Helden
Zu deutschen WM-Helden wurden bei mehr als 30 Grad in Surakarta gleich zwei Spieler: Zum einen erzielte BVB-Jungstar Brunner einen Doppelpack (9./58.) und verwandelte auch den letzten Elfmeter. Der 17-Jährige hatte schon im Viertelfinale gegen Spanien (1:0) für die Entscheidung gesorgt. Dabei hatte Brunner vor dem Turnier mit einer Suspendierung "aus disziplinarischen Gründen" beim BVB für negative Schlagzeilen gesorgt. Wück nominiert ihn dennoch.
Zweiter Mann des Tages war Konstantin Heide. Der Ersatztorhüter war kurzfristig für den erkrankten Max Schmitt zwischen die Pfosten gerückt, hielt in seinem ersten U17-Spiel seit mehr als einem Jahr stark und pariere im Elfmeterschießen zweimal. Er hat uns das Spiel gerettet, seine Paraden waren sensationell", sagte Wück.
Nach dem Rückstand zur Pause hatten Brunner und der Hoffenheimer Max Moerstedt (69.) auf 3:2 erhöht, ehe Agustin Ruberto mit der letzten Aktion sein drittes Tor der Partie (36./45.+4/90.+7) erzielte. "Aber auch das hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Die Jungs haben es in sich, jetzt auch den letzten Schritt zu gehen", sagte Wück.
Weitere Fußball-News gibt's in unserem WhatsApp-Kanal. Klick auf "Abonnieren", um keine Updates zu verpassen.
Schweinsteiger und Gündogan gratulieren
Historisch ist der Erfolg schon jetzt: Weder Toni Kroos, Kevin Trapp und Sebastian Rudy 2007 noch Emre Can, Marvin Ducksch und Rani Khedira 2011 hatten es mit der U17 so weit geschafft. Diesmal stimmten "Mentalität und Siegeswille", wie Weltmeister
Die Mentalität hob auch Wück noch einmal hervor. "Ich glaube, dass sich die Fans in Deutschland schon lange nach so einer Mannschaft sehnen", sagte der DFB-Trainer. Angesprochen auf die rassistischen Beleidigungen, die viele Spieler zuletzt im Internet erfahren mussten, meinte Wück: "Die Jungs geben ihr Herz für unser Land, sie sind alle in Deutschland geboren und stolz darauf, mit dem Adler auf der Brust zu spielen."
Und bereit, Geschichte zu schreiben: Die U17 ist erst die vierte deutsche U-Mannschaft in einem WM-Finale, den bislang einzigen Titel holte 1981 die U20 mit Spielern wie Rüdiger Vollborn, Michael Zorc, Ralf Loose oder Roland Wohlfarth. "Jetzt werden wir ein paar Tage regenerieren", sagte Wück: "Und dann wollen wir den Titel." (sid/ska)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.