1975 hieß der Erwecker der damaligen US-Profiliga Pelé und kam aus Brasilien nach New York. 48 Jahre später hat der Fußballhimmel über der Major League Soccer einen Argentinier ausgespuckt. Lionel Messi aber muss bei seiner Präsentation in Miami zunächst seinem Sohn den Vortritt gewähren.

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Söhnchen Thiago hat seinem berühmten Vater Lionel Messi bei dessen turbulenter Vorstellung als Neuzugang von Inter Miami für einen Moment die Show gestohlen. Als sich der argentinische Weltmeister winkend seinen neuen Fans präsentierte und gemütlich über den Rasen schlenderte, wurde er von seinem zehnjährigen Filius getunnelt.

Lionel Messi klatscht mit seinem begabten Sohn ab

Messi reagierte gelinde gesagt überrascht und war zunächst sichtlich irritiert, woher der Ball zwischen seinen Beinen plötzlich gekommen war. Als er dann Lausbub Thiago als "Sünder" ausmachte, lächelte er, ging auf ihn zu und klatschte mit ihm ab.

Zuvor hatte ein Unwetter die Vorstellung im DRV PNK Stadion um zwei Stunden verzögert. Auf dem Laufsteg standen Pfützen, die Lasershow kämpfte mit dem Regen und das Feuerwerk streifte fast die tiefhängenden Wolken. "Das ist Weihwasser", rief Mehrheitseigner Jorge Mas den durchnässten Fans von Inter Miami zu, und beorderte den Superstar auf die Bühne: "Hier ist Amerikas Nummer 10!"

David Beckham sieht einen Traum wahr werden

Knapp 20.000 Messi-Jünger hatten ausgeharrt, um den argentinischen Ausnahmekönner im Stadion seines neuen Klubs zu empfangen. Auf die Umarmung von Mitbesitzer David Beckham ("Ein Traum ist wahr geworden") sowie die Videobotschaften von US-Sportgrößen wie Tom Brady und Stephen Curry folgte die ungeahnte "Demütigung" aus den Reihen der eigenen Familie. Als sich Messi auf der "Ehrenrunde" winkend seinen neuen Fans präsentierte, nutzte Sohnemann Thiago die Gunst der Stunde für seine Einlage.

Derartige Vorführungen will Messi zukünftig aber nicht mehr über sich ergehen lassen. Trotz seines fortgeschrittenen Alters versprach der 36-Jährige vollen Einsatz für das Team aus Florida. "Ich möchte mich bei allen dafür bedanken, dass sie mich unterstützen und mir diese Liebe geben", sagte der siebenmalige Weltfußballer: "Ich habe dasselbe Verlangen, das ich immer hatte - zu gewinnen und dem Verein zu helfen, weiter zu wachsen."

Sergio Busquets' Wechsel geht beinahe unter

Diese Hilfe hat der Klub im Sonnenstaat auch dringend nötig. Nach 14 Niederlagen in 22 Spielen und elf Partien in Folge ohne Sieg steht Inter in der Eastern Conference auf dem letzten Platz. Angesichts dieser Bilanz wurde nicht nur Messi geholt. Auch der frühere spanische Nationalspieler Sergio Busquets, mit dem Messi lange gemeinsam beim FC Barcelona erfolgreich war, trägt zukünftig das Inter-Trikot.

Erwartet wird das Debüt von "La Pulga" am 21. Juli, wenn Miami den neugeschaffenen Liga-Pokal mit Mannschaften aus den USA und Mexiko gegen das Team von CD Cruz Azul aus Mexiko-Stadt eröffnet. In der Liga kann Messi wegen der MLS-Sommerpause frühestens in fünf Wochen helfen, wenn die reguläre Saison mit einem Heimspiel gegen Charlotte FC fortgesetzt wird.

Lionel Messi gibt den Scheichs einen Korb

Messi stand zuletzt in Diensten des französischen Meisters Paris St. Germain. Nach zwei unglücklichen Spielzeiten an der Seine war der Vertrag des Südamerikaners ausgelaufen. Neben Miami hatten Barcelona und Klubs aus Saudi-Arabien um Messi gebuhlt. Am Ende unterschrieb Messi einen Vertrag bis 2025 in Miami, der ihm 60 Millionen Dollar pro Saison einbringen soll.

Für den Weltstar werden die Spiele in der MLS laut Lutz Pfannenstiel aber kein Spaziergang. "Messi wird der Mannschaft natürlich helfen, allerdings kann auch er nicht in ein, zwei Tagen sofort alles auf links drehen", sagte der deutsche Sportdirektor von St. Louis City SC im kicker: "Die MLS ist eine der athletischsten Ligen der Welt, das macht man nicht mal eben im Vorbeigehen." (sid/hau)

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