Einem aktuellen Bericht aus Frankreich zufolge will Kylian Mbappé nur noch die wichtigen Spiele seines Nationalteams bestreiten – aus Angst vor einer Verletzung. Ein Club-Besuch sorgt für neue Schlagzeilen, die Beliebtheit des Star-Stürmers sinkt. Schießt sich Mbappé aktuell ein Eigentor?

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Es war der Transfer schlechthin in diesem Sommer: Kylian Mbappé wechselte ablösefrei von Paris Saint-Germain zu Real Madrid. Ein Wechsel, der sich schon lange zuvor abgezeichnet hatte.

Doch der Start des Franzosen bei den "Königlichen" lief nicht wie erhofft, in den ersten drei Ligaspielen blieb der 25-Jährige ohne Torbeteiligung. Erste Kritik wurde laut.
Nun trifft Mbappé zwar häufiger, kritisiert wird er jedoch weiter. Grund dafür ist inzwischen aber eher sein Verhalten im französischen Nationalteam.

Brisanter Mbappé-Bericht in Frankreich

Denn wie "Footmercato" berichtet, möchte Mbappé nur noch die wichtigsten Spiele der "Équipe Tricolore" absolvieren. Demnach habe der Angreifer Sorge, sich zu verletzen. Immer mehr Spieler beklagten zuletzt die gestiegene Belastung durch deutlich mehr Spiele – und auch Mbappé selbst soll einige Bedenken haben. Dem Bericht zufolge peilt der Franzose den Gewinn des Ballon d’Or 2025 an, eine schwere Verletzung würde diese Pläne wohl mit ziemlicher Sicherheit zunichtemachen.

Ende September, im Stadtderby gegen Atlético, fehlte Mbappé im Kader von Real aufgrund einer Oberschenkelverletzung. Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps verzichtete deshalb auf eine Nominierung Mbappés für die beiden Nations-League-Spiele gegen Israel (10. Oktober) und Belgien (14. Oktober). Der Coach wolle seinen Superstar schonen, wie es hieß. Nach Absprache mit Real und Trainer Carlo Ancelotti sollte er demnach in Madrid trainieren.

Was bei den französischen Fans dabei für Unmut sorgt: Bereits bei der Champions-League-Niederlage gegen Lille am 2. Oktober wurde Mbappé eingewechselt und spielte mehr als eine halbe Stunde. Im Ligaspiel gegen Villarreal drei Tage später startete der Angreifer dann sogar wieder. Die Nicht-Nominierung aus Schonungsgründen für die vermeintlich unwichtigere Nations League hinterlässt also zumindest ein leichtes Geschmäckle.

Mbappé in Stockholmer Club gesichtet

Während Mbappés Nationalmannschaftskollegen am vergangenen Donnerstag mit 4:1 gegen Israel gewinnen konnten, befand sich der Stürmer selbst in Schweden. Gemeinsam mit Leverkusens Nordi Mukiele verbrachte der 25-Jährige zwei Tage in Stockholm und wurde dabei auch abends in einem Club gesichtet.

Verboten ist das zwar nicht – Mbappé hatte von seinem Verein während der Länderspielpause drei Tage freibekommen -, ein wirklich gutes Bild gibt der Stürmer durch seinen Ausflug in die schwedische Hauptstadt, bei gleichzeitiger Abstinenz im Nationalteam, aber nicht ab. Vor allem in der Heimat.

Laut "Footmercato" soll Mbappé in Frankreich zuletzt stark an Popularität eingebüßt haben. Demnach zeigt eine aktuelle Umfrage: Nur noch 54 Prozent der Franzosen habe eine gute Meinung über Mbappé, im Vergleich zum April ist das ein Rückgang um zwölf Punkte. Ende 2022 war Mbappé noch die viertbeliebteste Persönlichkeit der Franzosen, durch seine letzten Aktionen und die damit einhergehenden Schlagzeilen hat sich der Stürmer aber ein Eigentor geschossen.

1998er-Weltmeister kritisiert Mbappé deutlich

Frankreichs Nationaltrainer Deschamps spielte den Club-Besuch seines Spielers herunter: "Eine Nacht? Ich folge nicht den Nachrichten von Spielern, die nicht da sind. (...) Vor dem Spiel gegen Israel schickte er mir eine Nachricht. Er arbeitet an seiner Genesung bei Real Madrid. Wenn die Spieler einen freien Tag haben, können sie tun, was sie wollen", sagte er in der TF1-Sendung "Téléfoot".

Emmanuel Petit, Weltmeister von 1998, kritisierte Mbappé nach den letzten Vorfällen mit deutlichen Worten: "Ich bin fassungslos, weil er uns nicht an diese Art von Verhalten und Kommunikation gewöhnt hat", sagte der ehemalige Nationalspieler bei "RMC Sport". Besonders in seinen ersten Jahren sei er von der öffentlichen Kommunikation Mbappés angetan gewesen, erklärte Petit: "Er war spontan, es gab keinen Hintergedanken, es gab kein 'Ich' und dann änderte sich alles."

Ein erstes Indiz, ob wirklich mehr hinter der Mbappé-Abstinenz im Nationalteam steckt, dürfte es Mitte November geben. Dann stehen die nächsten Nations-League-Spiele der "Équipe Tricolore" an. Möglicherweise ja wieder ohne den Kapitän und Real-Superstar.

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