Im Fall der fehlenden Spielberichtigung für gleich zwei Spieler gerät der Präsident des FC Barcelona zunehmend unter Druck. In einem offenen Brief wird sein Rücktritt gefordert. Auch einige Spieler lässt der Fall offenbar nicht kalt.

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Hansi Flick hat im Ringen um eine Spielberechtigung von Dani Olmo "Vertrauen in den Verein und alle, die involviert sind". Der 59 Jahre alte deutsche Trainer des FC Barcelona räumte vergangene Woche in einer Pressekonferenz aber ein, dass weder er noch die Mannschaft glücklich mit der Situation seien. Das ist offenbar noch vorsichtig formuliert. Wie die spanische "Mundo Deportivo" berichtet, seien die Spieler des FC Barcelona "schockiert, überrascht und genervt" von der Posse.

Die Liga verweigerte bisher, Europameister Olmo sowie dessen spanischen Landsmann Pau Víctor für die zweite Saisonhälfte zu registrieren. Beide dürfen damit Stand jetzt nicht spielen. Am Wochenende verweigerte dann auch der spanische Fußball-Verband RFEF dem massiv verschuldeten FC Barcelona die Spielerlaubnis für die beiden Akteure.

Medienberichten zufolge fehlten zuletzt die notwendigen und vollständigen Nachweise über den Eingang von angeblich 100 Millionen Euro, die der Verkauf von VIP-Logen im erneuerten Camp Nou an einen Investmentfonds aus dem arabischen Raum gebracht haben sollen.

Barça-Präsident Laporta gerät unter Druck

In der Angelegenheit gerät auch Klub-Präsident Joan Laporta schwer unter Druck. Am Sonntag sprachen sich zehn offizielle und einflussreiche Barça-Gruppierungen in einem offenen Brief geschlossen gegen den Boss der Katalanen aus und forderten seinen Rücktritt. Die spanische Sportzeitung "AS" schrieb diesbezüglich von einem "Tsunami gegen Laporta".

Doch der Verein bleibt noch ruhig. Als Reaktion kündigten die Verantwortlichen umgehend an, beim nationalen Sportrat CSD Berufung gegen die Entscheidung der RFEF einzulegen. Laporta habe mit Olmo und Victor gesprochen, "um sie zu beruhigen", hieß es weiter. Zudem werde der Verein den Fall "nicht weiter kommentieren".

Olmo war erst im vergangenen Sommer von RB Leipzig zu seinem Ausbildungsverein zurückgekehrt. Klar ist aber auch, dass ein hochinteressanter Offensivspieler und vor allem ohne Ablösesumme verfügbar wäre, sollte Barcelona für Olmo keine Registrierung bekommen. Spanische Medien nannten schon mögliche Interessenten, darunter auch den FC Bayern.

Verliert der FC Barcelona 260 Millionen Euro?

Für die Katalanen wäre es ein hoch blamabler Tiefpunkt. Streng genommen, so hieß es auch in spanischen Medien, müsste der Verein das Gehalt Olmos bis zum Ablauf seines Vertrages im Juni 2030 ausbezahlen. Es hieß, letztlich könnte der Fall Olmo den ohnehin massiv verschuldeten Klub über 260 Millionen Euro kosten.

Hinzu kommt, dass es auch sportlich nicht mehr so läuft wie noch in den ersten Wochen unter Flick. In der spanischen Meisterschaft ist Barcelona auf Rang drei abgerutscht, die letzten beiden Spiele 2024 waren verloren gegangen. (lh)

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