Nach dem Remis gegen Schottland haben die Schweizer gute Chancen auf das EM-Achtelfinale. Ein Ex-Bayern-Profi trifft sehenswert.
Trotz eines Traumtors von
In Gruppe A liegen die Eidgenossen mit vier Punkten auf Platz zwei, Schottland ist Dritter mit einem Zähler. Bei einem Sieg wären die Schweizer der schon qualifizierten deutschen Nationalmannschaft bereits jetzt in die K.o.-Phase gefolgt. Am Sonntag ist die DFB-Elf der nächste Gegner.
Unglücklicher Start der Schweiz
Bei prächtigem Sommerwetter hatten sich die Fans beider Länder seit dem Vormittag in der Kölner Innenstadt fröhlich und lautstark eingestimmt. Auch im Stadion sorgten sie schon lange vor dem Anpfiff für formidable EM-Atmosphäre. Schweiz-Coach Murat Yakin feuerte bereits rund eine Stunde vor Spielbeginn die Anhänger der Nati an.
Die Laune des 49-Jährigen verschlechterte sich jedoch schnell. Schottland konterte über Kapitän Andrew Robertson und Callum McGregor, der McTominay in der Mitte bediente. Der Mittelfeldspieler schoss und Schär fälschte den Ball unhaltbar für Schweiz-Keeper Yann Sommer ab. "No Scotland, No Party" (Ohne Schottland keine Party), sangen die begeisterten schottischen Fans.
Schottischer Fehler ermöglicht Shaqiris Tor
Wie schon im Eröffnungsspiel gegen Deutschland verteidigten die Schotten tief. Anders als bei der 1:5-Niederlage schalteten sie nun aber immer wieder schnell um. Zudem fanden die Schweizer um Chefstratege Granit Xhaka von Double-Gewinner Bayer Leverkusen kaum Lücken in der schottischen Defensive.
Für den Ausgleich benötigte das Yakin-Team einen krassen Fehler des Gegners und Shaqiris individuelle Klasse. Anthony Ralston passte den Ball unfreiwillig genau in den Lauf des früheren Münchners. Shaqiri zirkelte den Ball aus 20 Metern unhaltbar in den Winkel - ein Wahnsinns-Tor. Der 32-Jährige ist nun der einzige Spieler, der in jeder EM oder WM seit 2014 - also bei sechs Turnieren - getroffen hat.
Ndoyes Tor zählt nicht, Hanley trifft den Pfosten
Der Treffer gab den Schweizern Auftrieb. Dan Ndoye scheiterte nach starker Shaqiri-Vorarbeit an Schottlands Torwart Angus Gunn (32.). Eine Minute später traf der Stürmer sogar ins Tor, stand aber knapp im Abseits.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Schweizer in einem offenen Spiel die gefährlichere Mannschaft. Ndoye drehte sich stark um seinen Gegenspieler, fand aber erneut in Gunn seinen Meister (58.). Bei der Aktion vertrat sich Schottlands Kieran Tierney. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde der 27-Jährige auf einer Trage vom Platz gebracht.
Kurz darauf hätte sein Abwehrkollege Grant Hanley Schottland fast wieder in Führung gebracht. Nach einem Freistoß klatschte sein Kopfball jedoch an den Pfosten. In der Schlussphase wurde Breel Embolo fast noch zum Schweizer Helden. Wie schon zuvor bei Ndoye zählte das Tor des früheren Bundesliga-Profis wegen einer Abseitsstellung aber nicht (82.). (dpa/lh)
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