• Polen bleibt dank seines Torjägers Robert Lewandowski im Rennen um einen Platz im Achtelfinale der EM.
  • Die favorisierten Spanier indes hadern nach ihrem zweiten Spiel ohne Sieg bei diesem Turnier mit ihrer Leistung - sie gipfelt in einem verschossenen Elfmeter.

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Weltfußballer Robert Lewandowski hat Mitfavorit Spanien das große Zittern bei der Fußball-EM beschert und Polen eine Minimalchance auf den Einzug ins Achtelfinale erhalten. Der Top-Torjäger vom FC Bayern München traf am Samstagabend beim 1:1 (0:1) in Sevilla mit einem Kopfball in der 54. Minute zum Endstand und sicherte seinem Team damit den ersten Punkt in der Gruppe E. Die Spanier, für die ausgerechnet Reizfigur Alvaro Morata (25.) die Führung erzielte und Gerard Moreno (58.) einen Foulelfmeter verschoss, stehen mit zwei Punkten ebenfalls gehörig unter Druck und benötigen im Gruppenfinale am kommenden Mittwoch gegen die Slowakei (3) einen Sieg zum Weiterkommen. Polen trifft dann auf Tabellenführer Schweden (4).

"Es war schlecht. Wir haben es bis zum Ende versucht, aber es fehlen einfach die Tore", sagte Spaniens Kapitän Jordi Alba und fügte hinzu: "Wir dürfen den Glauben nicht verlieren. Natürlich stehen wir unter Druck, aber wir sind Profis. Ich denke, dass wir weiterkommen." Abwehrspieler Pau Torres betonte: "Jetzt beginnen die K.o.-Spiele für uns schon am Mittwoch."

Nach der Nullnummer zum Auftakt gegen Schweden und der anschließenden Kritik im eigenen Land wollten die Spanier eine Trotzreaktion zeigen. Allen voran Morata, der im ersten Spiel viele Pfiffe über sich ergehen lassen musste. Fast schon trotzig gab Trainer Luis Enrique dem Stürmer eine Einsatzgarantie - und wurde für sein Vertrauen belohnt.

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Nach einer ereignislosen Startphase war es ausgerechnet Morata, der die spanischen Fans bei der EM erstmals jubeln ließ. Der 28-Jährige traf auf Vorlage von Moreno, wurde in seiner Freude aber zunächst gebremst, weil der Schiedsrichter-Assistent eine vermeintliche Abseitsposition des Torschützen erkannt hatte. Der Videobeweis widerlegte dies jedoch, woraufhin der italienische Referee Daniele Orsato den Treffer gab und der erleichterte Morata aus Dankbarkeit seinem Trainer an der Seitenlinie um den Hals fiel.

Robert Lewandowski inszeniert erste Chance der Polen

Vorlagengeber Moreno (34.) hätte die zu diesem Zeitpunkt verdiente Führung ausbauen können, verfehlte das Tor mit einem Freistoß aber knapp. Fast im Gegenzug kamen die bis dahin offensiv kaum in Erscheinung getretenen Polen zu ihrer ersten Chance. Lewandowski flankte auf Karol Swiderski, der den Ball aus kurzer Distanz über die Latte bugsierte.

Kurz vor der Halbzeit waren beide Spieler auch an der größten Möglichkeit zum Ausgleich beteiligt. Swiderski fasst sich aus der Distanz ein Herz und hämmerte das Leder an den Pfosten, den Nachschuss von Lewandowski entschärfte Spaniens Torwart Unai Simon mit einem großartigen Reflex.

In der zweiten Halbzeit gaben die Polen endgültig ihre Zurückhaltung auf und attackierten den Gegner nun viel früher. Das Pressing stellte den Gastgeber vor Probleme. Der Aufwand wurde schnell belohnt, als sich Lewandowski bei einer hohen Flanke im Strafraum robust gegen Aymeric Laporte durchsetzte und mit einem präzisen Kopfball zum Ausgleich traf. Es war das 67. Länderspieltor für Lewandowski, der als erster Spieler seines Landes bei drei EM-Turnieren traf.

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VAR greift ein: Spanien setzt einen Elfmeter an den Pfosten

Wenig später bot sich den Spaniern die große Chance zur erneuten Führung, als Referee Orsato nach Videobeweis auf Elfmeter entschied. Jakub Moder war Moreno auf den Fuß gestiegen, doch der Gefoulte traf nur den Pfosten. Den Abpraller setzte Morata neben das Tor.

In der Schlussphase war wieder Spanien am Drücker. Die Polen stemmten sich mit Herz und Leidenschaft gegen das zweite Gegentor, dem Morata (83.) am nächsten kam. Der Stürmer vergab jedoch aus Nahdistanz und wurde kurz danach ausgewechselt. So blieb es am Ende beim Remis. "Wieder ein Spiel, in dem wir es nicht schaffen. Jetzt haben wir ein Endspiel ums Weiterkomen. Ich weiß nicht, was ich sagen soll", sagte Morata. (dpa/hau)

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