- Der 1. FC Union ist und bleibt Berlins Nummer eins.
- Im Pokal-Derby zeigen die Eisernen gegen Hertha BSC den besseren Fußball und beweisen Cleverness.
- Und: Freiburg ist im Achtelfinale gegen Hoffenheim deutlich abgezockter und gewinnt mit 4:1.
Der 1. FC Union hat die neuen Machtverhältnisse im Berliner Fußball eindrucksvoll manifestiert. Durch ein 3:2 (1:0) bei Hertha BSC zogen die Eisernen nach zwei Jahren wieder ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein und demütigten ihren sportlich abgehängten Lokalrivalen nun auch in dessen Olympiastadion. Zwei Monate nach dem souveränen 2:0 im Bundesliga-Duell war das Team von Erfolgscoach Urs Fischer im Hauptstadt-Derby am Mittwochabend spielerisch und taktisch wieder überlegen. Die Hertha stemmte sich gegen die Niederlage, zeigte aber erschreckende Defensivschwächen.
Andreas Voglsammer (11. Minute) mit einem artistischen Seitfallzieher,
Und die Schmach für den Club aus Charlottenburg deutete sich nach nur wenigen Sekunden an. Nicht mal zehn Sekunden waren gespielt, da prüfte Max Kruse Alexander Schwolow. Nicht mal eine Minute war gespielt, da musste der Hertha-Keeper gegen Voglsammer retten. Biss, Leidenschaft - die Eisernen brachten die Derby-Tugenden direkt auf den neu verlegten Rasen, nichts davon anfangs beim Gastgeber. Die Führung der Unioner war nur die logische Konsequenz des anfangs deutlichen Leistungsunterschieds der Hauptstadtrivalen.
Rasante Anfangsphase in der zweiten Hälfte
Nach einer guten halben Stunde musste Andreas Luthe im Union-Tor zum ersten Mal eingreifen, eine harmlose Flanke. Dennoch fiel auf, dass die Blau-Weißen sich zurück in die Partie kämpfen wollten. Serdar traf per Kopfball das Außennetz, ansonsten fehlten aber einfach die Mittel, um das nun druckvollere Spiel in Chancen umzumünzen. Als dann der Ball in der Nachspielzeit vor der Pause doch im Netz der Gäste zappelte, brandete Jubel auf im fast leeren Olympiastadion. Wegen einer Abseitsstellung wurde Serdars Treffer aber nicht anerkannt.
Tore fielen danach in einer rasanten Anfangsphase der zweiten Hälfte. Zunächst vergab Vladimir Darida eine Riesenchance aus kurzer Distanz für Hertha. Dann ging es Schlag auf Schlag: Stark schob den Ball ins eigene Tor zum zweiten Union-Treffer, Serdar traf aus spitzem Winkel zum Anschlusstreffer für die Hertha. Doch das Problem blieb, der Wille allein reichte bei der Korkut-Mannschaft nicht. Die massiven Defensivschwächen nutzte Knoche mit einem Billard-Tor aus, drei Treffer waren Union in einem Derby gegen Hertha noch nie gelungen.
Grifo schießt TSG aus dem DFB-Pokal
Kunstschütze Vincenzo Grifo hat die TSG 1899 Hoffenheim aus dem DFB-Pokal geschossen und lässt den SC Freiburg vom ersten nationalen Titelgewinn träumen. Der 28 Jahre alte Italiener erzielte am Mittwochabend beim 4:1 (2:0) im Achtelfinale zwei Tore (10. Minute/36./Handelfmeter) und entschied damit frühzeitig das Baden-Württemberg-Duell zugunsten der Breisgauer. Vor nur 500 erlaubten Zuschauern machte der TSG ein Eigentor von Rückkehrer Nico Schlotterbeck (53.) nur kurzzeitig Hoffnung. Kevin Schade (55.) und Ermedin Demirovic (67.) trafen zum Endstand. Ein später zweiter Treffer der Hoffenheimer durch Ihlas Bebou wurde wegen Abseits aberkannt.
Bei Hoffenheim misslang das Experiment, Stürmer Andrej Kramaric auf der Bank zu lassen, gehörig. Die sonst so offensivstarken Kraichgauer wirkten harmlos und erspielten sich kaum Chancen. Die ganz große Gelegenheit, im nach dem Ausscheiden von Bayern, Dortmund und Leverkusen stark dezimierten Pokal etwas zu gewinnen, hat nun der Sportclub, der bei dem wichtigen Sieg auch von der Rückkehr von Torhüter Mark Flekken und Schlotterbeck profitierte. Das Viertelfinale findet am 1. und 2. März statt. (dpa/fra)
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