- Max Eberl ist nach elf Monaten Pause zurück in der Bundesliga.
- Der langjährige Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach heuert bei RB Leipzig an.
- Dort besetzt Eberl eine Machtposition, die sein Vorgänger nicht hatte - aber noch nicht mit sofortiger Wirkung.
Max Eberl kehrt nach seinem freiwilligen Abschied in die Fußball-Bundesliga zurück und wird Geschäftsführer Sport von RB Leipzig.
Der Pokalsieger einigte sich mit Borussia Mönchengladbach nach längerem Poker auf den Wechsel.
"Ich bin dankbar für die für mich notwendige Zeit der Erholung und fühle mich wieder bereit und voller Kraft, im Fußball arbeiten zu wollen. Ich komme zu einem Verein, der sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, sehr ambitioniert ist und für eine klare Fußballphilosophie steht", sagte Eberl. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff freute sich, den vakanten Posten "mit unserem absoluten Wunschkandidaten besetzen" zu können.
Max Eberl kostet RB Leipzig angeblich mehr als zwei Millionen Euro Ablöse
Für die Verpflichtung von Eberl zahlt Leipzig eine Ablöse an dessen Ex-Klub Borussia Mönchengladbach. Dem Vernehmen nach soll diese bei 2,5 Millionen Euro plus Boni liegen. Eberl war Ende Januar als Sportdirektor der Borussia zurückgetreten und hatte dafür gesundheitliche Gründe angegeben. Sein noch bis 2026 laufender Vertrag wurde allerdings nicht aufgelöst, sondern ruhte nur. Der 48-Jährige war weiterhin bei Gladbach angestellt, bezog allerdings kein Gehalt.
In Leipzig schließt der Ex-Profi eine mehr als ein Jahr klaffende Lücke und beendete zugleich ein an Slapstick erinnerndes Theater um die Leipziger Sportchef-Suche. "Ich bin sehr glücklich, dass wir heute meinen Schritt zu RB Leipzig bekanntgeben können", sagte Eberl.
Mintzlaff hatte wiederholt einen Nachfolger von Ex-Sportdirektor Markus Krösche angekündigt und selbst gesetzte Zeitrahmen mehrfach nicht einhalten können. Der Ex-Leichtathlet hatte eine 1A-Plus-Lösung versprochen, einen die Bundesliga bereichernden Mann. Der Klub war sich im Sommer schon mit einem Kandidaten einig, sagte diesem jedoch aufgrund einer kurzfristig verfügbaren Alternative ab. Diese Alternative war Eberl, mit dem es nach dem Pokalfinale die erste ernstere Kontaktaufnahme gab.
In Gladbach hat Max Eberl eine Ära geprägt
Eberl hatte mehr als 13 Jahre das sportliche Sagen in Mönchengladbach. In dieser Zeit gelang Gladbach die Wandlung vom Fast-Absteiger zum regelmäßigen Europapokalteilnehmer. Eberls Ambitionen, in der Meisterschaft ein ernsthafter Herausforderer von Bayern München zu werden, ließen sich jedoch mit den Rahmenbedingungen in Gladbach nicht vereinbaren. Immer wieder verließen Leistungsträger den Verein.
In Leipzig trifft er nun auf Trainer
Die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Leipziger sind deutlich größer als bei der Borussia. Der Saisonstart ist RB jedoch missraten. In der Bundesliga steckt das Team tief im Mittelfeld fest, in der Champions League gingen die beiden ersten Gruppenspiele verloren.
Gladbachs Fans erheben in einem offenen Brief Vorwürfe gegen Max Eberl
Doch Eberls Rückkehr ins Fußball-Business sorgt nicht nur für Wiedersehensfreude. Der nahende Deal hatte am Samstag beim Aufeinandertreffen zwischen Leipzig und Gladbach (0:3) die Gemüter der Borussia-Fans erhitzt, die neben ihrem ehemaligen Coach Rose auch Eberl mit einem Banner beleidigt hatten. Das Fanprojekt Mönchengladbach hatte den Manager im Vorfeld der Partie in einem offenen Brief scharf kritisiert und ihm "Schauspiel" zum Ende seiner Amtszeit in Gladbach vorgeworfen.
Mintzlaff war sich zuletzt hingegen jedoch sicher, dass Eberl die Auszeit "richtig genutzt hat, um bei sich zu sein und den Akku aufzutanken." Mintzlaff betonte allen Gerüchten zum Trotz, er habe sich erst "nach seiner Pressekonferenz im Januar" bei Eberl gemeldet und sich im Sommer mit ihm getroffen. "Hier hat mir Max bestätigt, dass er die Perspektive bei uns sehr interessant findet. Damit war für uns die Tür ein Stück weit offen, und wir sind nun sehr froh, dass wir gemeinsam mit Max den Startpunkt unserer Zusammenarbeit bereits für Mitte Dezember gefunden haben." (dpa/SID/hau)
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