Der Fall Bakery Jatta lässt die 2. Bundesliga nicht los: Bereits drei Vereine legten Einspruch gegen die Spielwertung gegen den HSV ein, weil dem Profi eine falsche Identität nachgesagt wird. Nun soll ein Kronzeuge beim DFB vorstellig werden.
Nächste Runde im Fall
Fall Jatta: Kronzeuge ist Präsident eines senegalesischen Erstligisten
Dabei soll es sich um Seydou Sané, den Präsidenten des senegalesischen Erstligisten Casa Sports, handeln. Er könne angeblich Beweise liefern, dass es sich bei Jatta in Wahrheit um seinen ehemaligen Spieler Bakary Daffeh handle.
Die "Sport Bild" hatte über Hinweise berichtet, dass Jatta seine Identität auf dem Weg von Afrika nach Deutschland geändert haben und in Wirklichkeit zweieinhalb Jahre älter sein könnte. Der Fall beschäftigt unter anderem den Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes.
Denn Nürnberg, der VfL Bochum und der Karlsruher SC haben Einspruch gegen die Wertung ihrer Saisonspiele gegen den HSV eingelegt. Verein, Spieler und dessen Anwalt weisen bislang alle Vorwürfe mit Entschiedenheit zurück.
Am Dienstag ließ Jatta dem Bezirksamt Hamburg-Mitte eine Stellungnahme zukommen, um Zweifel an seiner Identität zu beseitigen. Das Bezirksamt hatte zuvor ein Anhörungsverfahren gestartet.
Bezirksamt Hamburg-Mitte um schnelle Aufklärung im Fall Jatta bemüht
Mit einer Entscheidung des Bezirksamts sei jedoch nicht binnen kürzester Zeit zu rechnen, teilte eine Sprecherin der Behörde am Mittwoch mit. Die Angelegenheit werde aber so zügig wie möglich bearbeitet. Nähere Angaben machte sie nicht: "Zum Ablauf und Inhalt eines laufenden Verfahrens können wir uns nicht öffentlich äußern."
Jatta (21), geboren in Gambia, steht seit Sommer 2016 beim HSV unter Vertrag. Zuvor spielte er bei dem gambischen Verein Brikama United. Bei seiner Einreise 2015 war er demnach 17 Jahre alt, was seine Aufenthaltsgenehmigung - als alleinreisender Minderjähriger - leichter gemacht hat.
Verwendete Quellen:
- Deutsche Presse-Agentur
- bild.de: Fall Jatta: Nürnberg benennt Kronzeugen
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