Ist Max Eberl nur wegen des Geldes zum FC Bayern gegangen? Der Sportvorstand tritt dem Vorwurf entgegen und gibt einen überraschenden Einblick in seine Gehälter bei seinen unterschiedlichen Vereinen.
Bayern Münchens Sportvorstand
Möglichen Vorwürfen, Eberl habe damals unter anderem aus finanziellen Gründen gehandelt, trat er nun entgegen. "Ich verdiene sehr gut, keine Frage, aber ich treffe keine Entscheidung in meinem Leben wegen Geld", sagte er im Interview des Magazins "11Freunde".
Max Eberl hat "auf viel Geld verzichtet"
"Ich habe in Gladbach mehr verdient als in Leipzig, und in München bekomme ich wiederum weniger als bei RB. Im Profifußball ist es mitunter üblich, dass Protagonisten ihren Rausschmiss aussitzen, um eine Abfindung zu kassieren. Ich kann guten Gewissens sagen: Ich habe die beiden bestdotierten Verträge meines Lebens aus freien Stücken aufgelöst und auf viel Geld verzichtet."
Nach eigenen Angaben hat Eberl ein gesünderes Verhältnis zu seiner Arbeit als früher. Im Januar 2022 war er wegen Erschöpfung freiwillig als Geschäftsführer Sport bei Borussia Mönchengladbach ausgeschieden, hatte sich eine längere Auszeit und psychologische Hilfe genommen.
"Fußball ist mir immer noch sehr wichtig, aber nicht mehr wichtiger als meine Gesundheit und mein privater und seelischer Frieden. In gewisser Weise habe ich ein neues Leben geschenkt bekommen", sagte der 51-Jährige.
Auf die Frage, was das konkret heiße, sagte er: "Dass ich heute viel mehr im Moment lebe." Eberl, der seit März 2024 Sportvorstand beim FC Bayern ist, erklärte: "Als wir in Gladbach die Champions League erreichten, lagen sich alle um mich herum in den Armen. Mir aber schwirrten nur die Fragen im Kopf herum: 'Oh Gott, sind wir mit dem Kader überhaupt konkurrenzfähig? Was für Transfers muss ich jetzt machen?' Heute kann ich mit meiner Lebensgefährtin und dem Hund im Garten sitzen - und bin ganz bei mir. Bin einfach: ich! Das habe ich vierzig Jahre vorher so nie empfunden."
Der frühere Bundesligaprofi war rund zehn Monate nach seiner Zeit in Mönchengladbach als Sport-Geschäftsführer bei RB Leipzig wieder ins Fußballgeschäft eingestiegen. Eberl sah sich damals mit heftigen Vorwürfen und Fan-Anfeindungen konfrontiert. (dpa/bearbeitet von lh)
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