Einen Termin für ein Comeback von Manuel Neuer beim FC Bayern gibt es nicht. Dietmar Hamann findet, dass der Verein keine Rücksicht mehr auf den Torhüter nehmen darf. Für Star-Einkauf Harry Kane hat Hamann eine Warnung.

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Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann hält jegliche Rücksichtnahme des FC Bayern München auf den verletzten Stammtorwart Manuel Neuer für falsch. "Schon Yann Sommer war eine Zwischenlösung. Jetzt ist für mich der Zeitpunkt gekommen, wo man darauf keine Rücksicht mehr nehmen kann. Die Zweifel an einer Rückkehr von Neuer sind zu groß. Und selbst wenn er zurückkehrt, weiß keiner, in welcher Form", sagte der Ex-Profi des deutschen Rekordmeisters in einem Interview der "Sport Bild". Zuletzt hatten sich Berichte gehäuft, denen zufolge der 37-Jährige womöglich erst 2024 wieder spielen können wird.

"Sein Ski-Ausflug hat dem Verein eine Unmenge an Geld gekostet, möglicherweise auch sportlichen Erfolg. Es ist bitter, dass es möglicherweise so endet. Aber als FC Bayern musst du jetzt einen gestandenen Torwart holen", forderte Hamann.

Hamann würde sich wünschen, dass Neuer wieder zu alter Stärke findet. "Aber ich bezweifle es", sagte er. Der Weltmeister von 2014 habe schon vor seiner Verletzung durchwachsene Spiele gezeigt. "Dass er jetzt, nach dieser Verletzung, besser zurückkehrt, das ist für mich Utopie. Bayern muss eine Nummer eins holen, die dem Klub drei bis vier Jahre Sicherheit gibt."

Hamann über Kane: "Ob er der Heilsbringer ist, weiß ich nicht"

Auf der anderen Seite des Spielfelds, im Sturm, ist sich Hamann unsicher, ob Bundesliga-Rekordeinkauf Harry Kane die Sturm-Probleme beim FC Bayern wirklich lösen kann. "Ob er der Heilsbringer ist, weiß ich nicht. Er kennt das Umfeld nicht, die Liga und das Land. Harry Kane hat ja eigentlich bisher seine gesamte Karriere bei Tottenham verbracht. 25 Tore in England bedeuten nicht automatisch 35 oder 40 in der Bundesliga", sagte Hamann.

Die Münchner hatten am Samstag die Verpflichtung des englischen Nationalmannschaftskapitäns perfekt gemacht. Kane gilt als legitimer Nachfolger von Torjäger Robert Lewandowski, der vor einem Jahr zum FC Barcelona gewechselt war. In der Premier League hatte der 30-Jährige Kane konstant abgeliefert und allein in der vergangenen Spielzeit in 38 Liga-Partien 30 Treffer erzielt.

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Hamann prognostizierte dennoch herausfordernde Monate für Kane beim FC Bayern. "Ihm hängt ein riesiges finanzielles Paket auf dem Rücken. Einen Druck wie er hatte wohl noch nie ein Spieler in der Liga", befand der 49-Jährige, der früher selbst in München und in der Premier League spielte. Berichten zufolge soll Kane die Bayern rund 120 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen gekostet haben. (lh/dpa)

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