Bayern-Star Noussair Mazraoui fällt derzeit noch mit einem Muskelbündelriss aus, trotzdem wurde der Nationalspieler Marokkos für den kommenden Afrika-Cup nominiert. Zuletzt gab es Unstimmigkeiten zwischen Klub und Verband - neuer Ärger könnte drohen.

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Die Abstellungen für die kommenden Kontinentalturniere verstärken die Personalprobleme in der Abwehr des FC Bayern: Während Minjae Kim für Südkorea bei der Asienmeisterschaft (12. Januar bis 10. Februar) auflaufen wird, wurde Noussair Mazraoui von Marokkos Nationaltrainer Walid Regragui für den Afrika-Cup (13. Januar bis 11. Februar) in den Kader berufen.

Noussair Mazraoui fällt derzeit noch mit einem Muskelbündelriss aus

Während Kim topfit ist, plagt sich Rechtsverteidiger Mazraoui derzeit noch mit einer Verletzung herum. Beim 1:0-Erfolg bei Manchester United am 12. Dezember zog sich der Abwehrspieler einen Muskelbündelriss in der linken Wade zu. Am Tag nach dem Sieg gab der FC Bayern die offizielle Diagnose bekannt, zur Ausfallzeit des Marokkaners machte der Verein allerdings keine Angaben.

Aussagen von Nationaltrainer Regragui sorgten zuletzt allerdings für Wirbel. Demnach sei der Mannschaftsarzt des Nationalteams nach München gereist, um sich über das genaue Ausmaß der Verletzung zu informieren, wie der 48-Jährige auf einer Pressekonferenz Ende des vergangenen Jahres erklärte.

Marokkos Trainer möchte Mazraoui so früh wie möglich einsetzen

Zwischen dem marokkanischen Verband und dem deutschen Rekordmeister scheint es jedoch Unstimmigkeiten bezüglich der Ausfallzeit Mazraouis zu geben, wie Regragui weiter ausführte: "Die Bayern gehen davon aus, dass er sechs Wochen ausfallen wird. Wir gehen von drei bis vier Wochen aus." Bei einer Ausfallzeit von drei bis vier Wochen wäre Mazraoui wohl pünktlich zum Start des Afrika-Cups wieder einsatzbereit.

Der Nationaltrainer erklärte bereits, den Bayern-Star so früh wie möglich im Turnier einsetzen zu wollen: "Er wird mit uns reisen und wir werden ihn so vorbereiten, dass er hoffentlich im zweiten oder dritten Spiel oder im Achtelfinale dabei sein kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns." Den Bayern wiederum dürfte dieser Plan ganz und gar nicht gefallen.

Denn in München besteht die Sorge, dass der Rechtsverteidiger möglicherweise zu früh eingesetzt wird und sich die derzeitige Verletzung dadurch verschlimmern könnte. Mazraoui würde der ohnehin schon personalgeschwächten Bayern-Abwehr damit weiter fehlen. Ein Szenario, dass die Münchner unbedingt vermeiden wollen.

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Nach Corona-Infektion: Wurde Mazraoui bei der WM zu früh eingesetzt?

Erneut droht ein Ärzte-Zoff beim FC Bayern, in der Causa Mazraoui gibt es eine ähnlich gelagerte Vorgeschichte. Während der WM in Katar wurde Mazraoui positiv auf das Coronavirus getestet. Nachdem er das Viertelfinale gegen Portugal verpasst hatte, lief er im Halbfinale gegen Frankreich schon wieder für 45 Minuten auf.

Nach dem Turnier machte der FC Bayern die Corona-Infektion Mazraouis dann offiziell und teilte zudem mit, dass er sich eine Entzündung des Herzbeutels zugezogen habe. Das hätte eine entsprechende Untersuchung in München nach der WM ergeben. Im Zuge der Vereinsmitteilung kamen viele Fragen auf. Eine der wichtigsten: Zog sich Mazraoui die Entzündung zu, weil er nach seiner Infektion bei der WM möglicherweise wieder zu früh eingesetzt wurde? Mazraoui fehlte Bayern daraufhin mehrere Wochen und verpasste insgesamt zehn Spiele.

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Noussair Mazraoui mit individuellem Programm zum Trainingsauftakt

Beim Trainingsauftakt an der Säbener Straße in dieser Woche war Mazraoui zwar am Trainingsgelände anzutreffen, der Verteidiger absolvierte jedoch lediglich ein leichtes Lauftraining sowie individuelle Einheiten. Der Comeback-Zeitpunkt ist damit weiterhin unklar.

Eines scheint aber sicher zu sein: Die Bayern dürften angesichts der aktuellen Situation und des WM-Vorfalls durchaus mit etwas Sorge auf Mazraoui und seinen möglichen Einsatz beim Afrika-Cup blicken.

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