Dortmunds Sieg in Newcastle bringt den BVB nicht nur im Rennen um das Achtelfinal-Ticket zurück in die Spur - Trainer Edin Terzic sieht auch die bisher beste Leistung der Saison, die Lust auf mehr macht.
Spät, aber offenbar noch rechtzeitig hat Borussia Dortmund das erste dicke Ausrufezeichen dieser Saison gesetzt. Nach den guten Ergebnissen der letzten Wochen in der Liga - gegen allerdings auch eher leichte Gegner - und nur einem Punkt aus zwei "Spitzenspielen" in der Königsklasse gegen Paris und Milan kommt der Sieg beim bisherigen Spitzenreiter der Gruppe F gerade richtig.
Beim hart erkämpften 1:0 bei Newcastle United gelang dem BVB nicht nur endlich das erste Tor der laufenden Champions-League-Saison, der Erfolg bringt die Mannschaft zudem in der Tabelle voll zurück ins Geschehen. Und sendet ein deutliches Signal an die internationale wie nationale Konkurrenz: Borussia Dortmund ist in dieser Form bereit für höhere Ansprüche. Und schwer zu schlagen.
Kehl sieht Schritt nach vorne
Die Borussia bestätigte in diesem eminent wichtigen Spiel mit leichtem K.o.-Charakter den Aufwärtstrend der letzten Wochen nicht nur, sondern legte im aufgeladenen St. James‘ Park eine überaus konzentrierte und reife Leistung hin, wie man sie von der Mannschaft in dieser Saison noch nicht gesehen hat.
"Wir wollten mutig auftreten und uns nicht beeinflussen lassen von den Zuschauern. Die Mannschaft hat einen richtig guten Schritt nach vorne gemacht", sagte Sportchef Sebastian Kehl nach dem Spiel in den Katakomben des Stadions.
Die Borussia verteidigte fast über die vollen knapp 100 Minuten im Kollektiv, warf sich in jeden Pass und jeden Schuss und stellte im Abwehrzentrum mit den beiden Innenverteidigern
Während Hummels und Schlotterbeck Flanke um Flanke aus dem Strafraum beförderten und auch am Boden gefährliche Tiefenbälle der Gastgeber klärten, erwies sich Kobel einmal mehr als überragende letzte Instanz. Und wenn das Trio dann doch mal überspielt war, half wie so oft in den letzten Monaten das nötige Glück ein bisschen nach. Gleich zwei Mal rettete in der wilden Schlussphase die Unterkante der Latte für den BVB.
Terzic: "Fantastische erste Halbzeit"
Trotz dieser guten Prise Spielglück wollte sich
Die Borussia fand anders als noch beim ersten Auswärtsspiel in Paris eine fast perfekte Balance zwischen defensiver Stabilität und schnellen Umschaltmomenten. Und auch aus dem geordneten Spielaufbau schaffte Terzic‘ Mannschaft immer wieder Lücken in der gegnerischen Abwehr, sodass die Borussia bis zur Pause zehn Torschüsse sammelte.
Den letzten davon veredelte Felix Nmecha nach einem überragenden Ballgewinn samt folgender Flanke von Schlotterbeck wenige Momente vor dem Halbzeitpfiff.
Starke Balance aus Defensive und Offensive
Nach den spielerischen Glanzlichtern der ersten Halbzeit wurde die zweite Hälfte der Partie schnell zu einer Abwehrschlacht. Einige Spieler wurden Mitte der zweiten Halbzeit bemerkbar müder, die Angreifer konnten kaum noch Bälle festmachen. Newcastles Druck blieb aber trotzdem lange Zeit ungefährlich. Bis zur Schlussphase. "In der zweiten Halbzeit haben wir den Sieg verteidigt. Am Ende haben wir auch ein bisschen Glück gehabt", gab auch Terzic zu.
Dennoch hat es seine Mannschaft zum ersten Mal in dieser Saison geschafft, eine gesunde Balance aus defensiver Stärke und offensiver Wucht zu entwickeln, die in ihrer Ausgewogenheit schon dem ziemlich nahe kommt, was sich der Trainer aus Strecke vorstellt.
Dass das im bisher wichtigsten Spiel der Saison funktioniert und trotz mehrere Ausfälle - neben dem erkrankten Julian Ryerson musste auch Julian Brandt kurz vor Spielbeginn passen und Kapitän Emre Can noch in der ersten Halbzeit angeschlagen vom Platz - kaum ein Qualitätsverlust zu erkennen war, macht Hoffnung für die nächsten Wochen.
Die Borussia hatte bisher nur wenige Verletzungssorgen, fast die gesamte Tiefe des Kaders kommt deshalb aktuell zur Geltung. In Newcastle war das der Schlüssel für einen insgesamt überzeugende Mannschaftsleistung, die nun bei den kommenden Aufgaben aber auch bestätigt werden muss. Denn klar ist auch: Das kann nur der Anfang gewesen sein für den BVB. Und der Sieg in Newcastle war angesichts der schwierigen Ausgangslage in der Gruppe fast schon Pflicht.
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