Während der HSV sich von einem Rückstand nicht schocken lässt, kassiert Holstein Kiel die erste Saisonniederlage. St. Pauli schafft einen Last-Minute-Ausgleich, Hannover fertigt Düsseldorf - die Samstagsspiele im Überblick.
Hamburger SV - Würzburger Kickers 3:1 (0:1)
Torjäger Simon Terodde hat Spitzenreiter Hamburger SV vor einer Blamage in der 2. Bundesliga bewahrt. Die Gastgeber gewannen am Samstag mit 3:1 (0:1) gegen den frechen Tabellenletzten Würzburger Kickers und bauten ihren Saisonstartrekord damit auf fünf Siege aus. Nach seinen beiden Toren (65./82. Minute) steht Terodde nunmehr bei sechs Saisontreffern. Tim Leibold erhöhte in der Nachspielzeit auf 3:1 (90.+2). Würzburg war durch Lars Dietz (40.) in Führung gegangen.
Die Gastgeber, die drei Tage zuvor im Spitzenspiel gegen Erzgebirge Aue 3:0 gewonnen hatten, blieben in der ersten Halbzeit erschreckend blass. Zahlreiche Fehlpässe, wenig Tempo, kaum Tormöglichkeiten - der HSV zeigte nach dem Saisonstart-Rekord sein anderes Gesicht.
Lediglich Manuel Wintzheimer (19./38.) und Aaron Hunt mit einem Distanzschuss (45.+2) sorgten für torgefährliche Momente. Ansonsten hatten die vom ehemaligen HSV-Profi Ewerton organisierte Kickers-Abwehr die Hamburger im Griff.
Der HSV kam mit Schwung aus der Pause. Terodde (52.), Stephan Ambrosius (55.), Khaled Narey mit einem Lattentreffer (56.) und Wintzheimer (61.) hätten früher treffen. Dank der Steigerung in der zweiten Halbzeit war der HSV-Sieg daher letztlich verdient.
Holstein Kiel - SpVgg Greuther Fürth - 1:3 (0:2)
Holstein Kiel hat die erste Saisonniederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Ole Werner unterlag der zuvor sieglosen SpVgg Greuther Fürth 1:3 (0:2) und könnte am Sonntag den zweiten Aufstiegsplatz verlieren.
Für die in der ersten Halbzeit in allen Belangen überlegenen Fürther trafen zunächst Paul Seguin (7.) und Branimir Hrgota (28.). Havard Nielsen (60., nach Videobeweis) sorgte im zweiten Durchgang für die Entscheidung. Der Treffer von Alexander Mühling (65.) half den Kielern nicht mehr, auch weil sie nach der Roten Karte gegen Fabian Reese (72.) in Unterzahl spielten.
Das Spiel der Gastgeber wirkte gehemmt, es mangelte gerade in den ersten 45 Minuten zudem an der notwendigen Aggressivität. Fürth nutzte die Schwächen aus und hätte zur Pause noch höher führen können.
Nach dem Wechsel kam Kiel zwar etwas besser ins Spiel, klare Chancen sprangen bis zum Tor von Mühling aber nicht heraus.
Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf 3:0 (0:0)
Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf hat seinen Fehlstart in Liga zwei fortgesetzt. Die Düsseldorfer verloren am 5. Spieltag bei Hannover 0:3 (0:0) und rutschten mit nur vier Punkten auf Platz 16 ab. Zudem verlor die Fortuna Matthias Zimmermann, der sich binnen sieben Minuten nach seiner Einwechslung Gelb-Rot (52.) einhandelte. Zu allem Überfluss unterlief Torwart Florian Kastenmaier ein bitteres Eigentor.
In Überzahl trafen Florent Muslija (57.) und
Hannover war bis zur Pause die bestimmende Mannschaft, vor allem der zuletzt schon ganz starke Japaner Genki Haraguchi sorgte für reichlich Vorwärtsdrang. Haraguchi leitete auch die beste Chance im ersten Durchgang ein, als der Ex-Fortune Ducksch die Latte traf (16.). Fortuna ließ offensiv wieder Ideen und Qualität vermissen, hatte kaum eine nennenswerte Aktion im Spiel nach vorne.
Nach dem harten Platzverweis gegen Zimmermann traf Muslija nach einer Haraguchi-Flanke per Volleyschuss. Haraguchi holte auch den Strafstoß zum zweiten Tor heraus.
SV Darmstadt 98 - FC St. Pauli 2:2 (1:0)
Darmstadt 98 hat nach 19-tägiger Zwangspause einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben. Die Lilien, deren Partie in der Vorwoche beim VfL Osnabrück wegen Coronafällen beim Gegner ausgefallen war, verspielten beim 2:2 (1:0) gegen den FC St. Pauli einen Zwei-Tore-Vorsprung. Rico Benatelli (80.) und Rodrigo Zalazar (90.+5) mit einem umstrittenen Foulelfmeter in der Nachspielzeit glichen für die lange unterlegenen Hamburger aus.
Serdar Dursun (45. Foulelfmeter, 76.) hatte beide Treffer für die Gäste erzielt, besonders die Ausführung beim ersten Tor war bemerkenswert: Seinen Schuss verzögerte Dursun mit einem Hüpfer, ganz im Stile des Portugiesen Bruno Fernandes von Manchester United. Für Darmstadt, das am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) in Osnabrück zum Nachholspiel antritt, war die Führung schmeichelhaft. St. Pauli hatte Pech, als der Videoschiedsrichter einen Elfmeterpfiff (12.) zurücknahm.
Im zweiten Abschnitt des Geisterspiels am Böllenfalltor kontrollierten die Gastgeber das Geschehen gegen harmlose Hamburger. Marvin Mehlem (52.) und vor allem Tim Skarke (60.) vergaben große Chancen zum 2:0. Lukas Daschner (67.) scheiterte mit einer der wenigen Möglichkeiten der Gäste leichtfertig an Darmstadts Keeper Marcel Schuhen, ehe Dursun per Kopf zum zweiten Mal traf. In der Schlussphase gaben die Darmstädter den Sieg noch aus der Hand. (hub/dpa/afp)
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