Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebsatian Vettel hat im WM-Duell mit Lewis Hamilton einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen. Der Ferrari-Pilot wurde von den Rennkommissaren in der Aufstellung für den Grand Prix von Österreich wegen Behinderung um drei Positionen nach hinten versetzt.
Sebsatian
Die Stewards sahen es als erwiesen an, dass der Heppenheimer im zweiten Abschnitt der Qualifikation am Samstag in Spielberg Carlos Sainz im Renault blockiert hatte. Der Spanier hatte trotzdem den dritten und entscheidenden Durchgang des Ausscheidungsfahrens erreicht.
Vettel: "Kann mich nur entschuldigen"
"Niemand hatte mir gesagt, dass er in meiner Nähe ist", hatte Vettel zu der Szene gesagt. "Ich kann mich bei Carlos nur entschuldigen." Er habe vom Kommandostand keinen Hinweis bekommen und habe Sainz im Rückspiegel auch nicht gesehen, erklärte er. Nach seinem Startcrash und Platz fünf vor einer Woche in Le Castellet ist die Strafe ein weiterer Dämpfer für den Hessen.
Im Kampf um die Pole in Österreich hatte der 30-Jährige auf dem 4,318 Kilometer langen Red Bull Ring gegen das überlegene Mercedes-Duo Valtteri Bottas und Hamilton ohnehin keine Chance. Der Rückstand auf den Vorjahressieger Bottas, der seine erste Pole in dieser Saison eroberte, betrug mehr als drei Zehntelsekunden.
"Ich hatte einen Fehler in der ersten Runde", hatte er analysiert. Auch bei seinem zweiten Versuch schaffte Vettel es nicht mehr, noch ganz nach vorn zu kommen. Dennoch gab er sich optimistisch für das Rennen: "Ich denke, wir haben eine gute Chance, morgen um den Sieg mitzufahren."
Schwer, an die Spitze zu kommen
Nun wird es für Vettel von Startplatz sechs allerdings ungleich schwerer, noch an die Spitze zu kommen. Das Überholen ist auf einer der kürzesten Formel-1-Strecken mit ihren nur zehn Kurven schwierig. So droht Vettel innerhalb einer Woche durch einen erneuten Patzer den Anschluss zum britischen Titelverteidiger
Vor dem neunten von 21 Saisonrennen führt Hamilton das Klassement mit 14 Punkten vor seinem Dauerrivalen an. In Österreich hat Vettel noch nie gewonnen. Die Statistik spricht ohnehin für die silberne Konkurrenz: Seit dem Formel-1-Comeback der Strecke 2014 gewannen nur Mercedes-Piloten die bisherigen vier Grand Prix.
Räikkönen auf Platz drei
Von der Strafversetzung profitierte Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen, der nun auf Position drei steht. Auch der Qualifikations-Fünfte Max Verstappen rückte mit seinem Red Bull auf Platz vier vor.
Ärger gab es für den Niederländer und sein Team auf ihrer Hausstrecke dennoch. Bei Verstappen funktionierte der vom Motorlieferanten Renault versprochene Powerschub per Knopfdruck nicht. Und Daniel Ricciardo beschwerte sich, weil sein Teamkollege ihm bei allen drei Versuchen im entscheidenen Durchgang nicht Windschatten gegeben habe. Der Australier blieb auch nach der Vettel-Strafe auf Position sieben. Nico Hülkenberg kam hinter dem Renault-Teamkollegen Sainz auf Rang zehn. © dpa
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