• Plötzlich Hauptdarsteller: Nico Hülkenberg ist 2023 der einzige deutsche Stammpilot in der Formel 1.
  • Für ihn wird es nach über 1.000 Tagen Pause wieder ernst.
  • Die Vorfreude beim 35-Jährigen ist groß.

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Dieses "Hülkenback" soll von Dauer sein. Das ewige Formel-1-Stehaufmännchen Nico Hülkenberg verlor schon zweimal ein Stammcockpit, als Mann für gewisse Runden machte er sich aber einen Namen: Immer wenn der lange Rheinländer als Ersatzpilot gefragt war, lieferte er ab - dafür wird er im Herbst der Karriere belohnt. Nach 1.187 Tagen steht der 35-Jährige beim Großen Preis von Bahrain am Sonntag (16:00 Uhr MEZ) wieder als Stammfahrer in der Startaufstellung.

"Es wird sich großartig anfühlen, wenn die Lichter ausgehen", sagte Hülkenberg, der bei Haas Nachfolger von Landsmann Mick Schumacher ist, am Donnerstag. Und es wird ein ungewohntes Gefühl sein, denn er ist aus deutscher Sicht Alleinunterhalter. Das gab es in den vergangenen 30 Jahren nur 2020 (Sebastian Vettel) und 1993 (Michael Schumacher).

"Schumi" setzte mit seinem ersten WM-Titel 1994 einen Motorsport-Boom in Deutschland in Gang. Ein Talent nach dem anderen bahnte sich wie selbstverständlich den Weg von der Kartbahn in die Formel 1. 2010 standen zeitweise sieben Deutsche gleichzeitig am Start, Hülkenberg war da auch schon dabei.

Mick Schumacher hat Chancen auf ein baldiges Formel-1-Comeback

Nun ist er der Last Ger(Man) Standing. Mick Schumacher, 2023 Ersatzmann beim Topteam Mercedes, hat nach derzeitigem Stand zumindest gute Chancen auf ein baldiges Comeback. Und dahinter? Kommt wenig bis nichts nach. Für David Beckmann und Lirim Zendeli ist ein Stammplatz in der Formel 2 nicht mehr zu finanzieren, in der Formel 3 unternimmt Sophia Flörsch, die neuerdings zum Nachwuchskader von Alpine gehört, einen neuen Anlauf. "Bis der ganze Nachwuchs wieder einmal aufgebaut wäre, dürften Jahre vergehen", prophezeite der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock im Interview mit unserer Redaktion.

Nico Hülkenberg will die Autonation in der Formel 1 würdig vertreten. Das Zeug hat er, davon ist sein neuer Teamchef Günther Steiner überzeugt. Der 181-malige Grand-Prix-Starter müsse "nichts mehr dazulernen, sondern einfach in den Rhythmus kommen", erklärte Steiner beim Portal watson.

Und der "Hülk" geht seine Aufgabe voller Tatendrang an. "Ich glaube, die Renn-DNA ist so tief in mir", sagte er. Nach "zwei sehr intensiven Monaten", geprägt von Training im Kraftraum, will er loslegen: "Ich bin bereit, mein Körper ist stark. Das ist genau das, was ich brauche und wollte." (SID/lh)

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