Der Marburger Bund hat für Dienstag und Donnerstag Warnstreiks an kommunalen Kliniken und einzelnen privaten Kliniken in mehreren Bundesländern angekündigt. Die Ärztegewerkschaft will damit Druck machen in den Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). Nachdem die ersten beiden Runden ergebnislos blieben, soll am 3. und 4. April weiterverhandelt werden.

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Für Dienstag rief der Marburger Bund zu Arbeitsniederlegungen in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein auf. Warnstreiks sind in kommunalen Krankenhäusern und einzelnen privaten Kliniken des Asklepios- und des Helios-Konzerns geplant, in Hamburg gibt es eine zentrale Kundgebung.

"Die kommunalen Arbeitgeber haben es in zwei Verhandlungsrunden noch nicht einmal für nötig befunden, ein Angebot vorzulegen", kritisierte Andreas Botzlar, zweiter Vorsitzender des Marburger Bunds. Den Arbeitgebern fehle offensichtlich "jedes Verständnis für die hohe Arbeitsbelastung der Ärztinnen und Ärzte auf den Stationen und in den Notaufnahmen".

Am Donnerstag sind weitere Warnstreiks in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland sowie eine zentrale Kundgebung in München geplant. VKA-Verhandlungsführer Wolfgang Heyl kritisierte, der Streikaufruf übersteige "jedes Maß". Die Gewerkschaft habe "keinerlei Verständnis für die finanziell angespannte Situation in den Krankenhäusern".

Der Marburger Bund fordert für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken einen Inflationsausgleich für die Monate seit Oktober 2021 und zusätzlich eine lineare Gehaltserhöhung um zweieinhalb Prozent. Aus Sicht der Arbeitgeber belaufen sich die Forderungen damit auf fast zwölf Prozent. Sie weisen diese zurück.  © AFP

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