Die Union hat sich für CDU-Parteichef Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten entschieden. CSU-Chef Markus Söder spricht ihm seine Unterstützung aus.
Der CSU-Vorsitzende
Söder lässt Merz den Vortritt bei der Kanzlerkandidatur
"Die Kandidatenfrage ist entschieden", sagte Söder. "Friedrich Merz macht's, ich bin damit fein und unterstütze es ausdrücklich." Söder betonte, dass es zum "Selbstverständnis" der Unionsparteien gehöre, "dass beide Parteivorsitzenden grundsätzlich geeignet sind" für die Kanzlerkandidatur. "Die CDU hat als größere Schwester klar das erste Zugriffsrecht", fügte er hinzu. "Friedrich Merz macht davon Gebrauch."
Das große gemeinsame Ziel sei, bei der kommenden Bundestagswahl die Ampel-Koalition abzulösen, sagte Söder. "Dem muss sich alles unterordnen", fügte er hinzu.
Merz dankte Söder für die Unterstützung und betonte, dass sich damit der offene unionsinterne Machtkampf um die Kanzlerkandidatur im letzten Wahljahr 2021 nicht wiederhole. "Wir beiden nehmen mit dem heutigen Tag unsere Führungsverantwortung wahr" sagte der CDU-Chef. "Wir wissen, dass diese Verantwortung über unsere beiden Personen hinausreicht."
Merz dankte Söder für die "gute Zusammenarbeit" seit seiner Wahl zum CDU-Chef. Diese Zusammenarbeit sei "nicht immer einfach gewesen – für ihn nicht und für mich nicht", fügte Merz hinzu.
Merz will Migrationsfrage bis zu Bundestagswahl lösen
Weiter ging Merz auf die Aufgaben der Union im Wahlkampf ein. Er wolle eine Zuspitzung der Migrationsdebatte vermeiden. "Das Thema Migration bleibt ein großes Thema. Ich will allerdings auch noch einmal betonen: Es wäre mein Wunsch, dass es nicht das Hauptthema im Bundestagswahlkampf 2025 wird.". Er erklärte: "Ich möchte, dass wir dieses Problem lösen, dass wir es gegebenenfalls gemeinsam lösen, aber wenn wir es gemeinsam lösen, geht die Union keinen halben Weg mit."
Merz machte zudem deutlich, dass er der Wirtschaftspolitik eine zentrale Bedeutung geben werde. "Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist prekär", sagte er mit Hinweis auf Unternehmen in der Krise.
"Wir sind allerdings gemeinsam in der Wirtschaftspolitik der Überzeugung, dass nicht die Hilfe von Fall zu Fall und große Fördertöpfe das Problem lösen, sondern unsere feste Überzeugung ist, dass die Rahmenbedingungen in Deutschland besser werden müssen, damit die Wirtschaft insgesamt wieder auf die Beine kommt und wieder besser wird", sagte Merz. Und: "Das heißt, wir wollen eine Wirtschaftspolitik machen, die anknüpft an die Erfolge der Bundesrepublik Deutschland in den letzten Jahrzehnten. Das ganze Konzept nennt sich soziale Marktwirtschaft." (afp/dpa/bearbeitet von the)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.