Die Abstimmung war reine Formsache - und doch ist es nun offiziell: die AfD schickt mit Alice Weidel erstmals in der Parteigeschichte eine eigene Kandidatin ins Rennen um die Kanzlerschaft.
Der AfD-Bundesparteitag in Riesa hat die Partei- und Fraktionsvorsitzende
Die Partei- und Fraktionschefin ist seit Jahren eines der bekanntesten Gesichter der AfD. Im Plenum des Bundestags machte sich die promovierte Volkswirtin als scharfzüngige Rednerin einen Namen. Weidels zentrales Thema ist dabei der angebliche Zerfall der inneren Sicherheit als Folge der Zuwanderung.
Als offen homosexuelle Politikerin, die mit ihrer Lebenspartnerin in der Schweiz zwei Söhne großzieht, ist Weidel in ihrer Partei eine Ausnahmeerscheinung. Zudem ist sie eine der wenigen prominenten Frauen in der von Männern dominierten AfD.
AfD zieht Konsequenz aus starken Umfragen
Bei früheren Bundestagswahlen hatte die AfD auf die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichtet. Weidel war aber bereits 2017 und 2021 Teil eines Spitzenkandidaten-Duos für Bundestagswahlen.
Mit der formellen Kür einer Kanzlerkandidatin zieht die AfD nun die Konsequenz aus ihrem Erstarken in den Umfragen - in den Erhebungen rangiert die AfD derzeit auf Platz zwei hinter der Union. Die Partei will damit nach eigenen Angaben auch einen Regierungsanspruch formulieren.
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