Tage nach der umstrittenen Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) zum Ministerpräsidenten ist noch immer nicht klar, wie es in Thüringen weitergeht. Sollte es zu baldigen Neuwahlen kommen, hat die Linke von Ex-Ministerpräsidenten Bodo Ramelow laut einer Umfrage nichts zu befürchten. Die CDU hingegen schon.
Nach dem Debakel um die Wahl des FDP-Politikers
Die Partei des ehemaligen Ministerpräsidenten
Mit SPD (10 Prozent) und Grünen (5 Prozent) käme das ehemalige rot-rot-grüne Regierungsbündnis demnach auf eine Mehrheit.
Thüringen: Landes-CDU würde von Wählern abgestraft
Großer Verlierer des Wahl-Eklats von Erfurt wäre bei einer Landtagswahl die CDU - sie stürzt den Angaben zufolge auf 13 Prozent ab. Bei der Wahl im Oktober erreichten die Konservativen im Freistaat noch 21,7 Prozent.
Die FDP von Kemmerich, die im Oktober nur knapp die Fünf-Prozent-Hürde genommen hatte, würde mit vier Prozent den Einzug in den Landtag verpassen. Die AfD würde sich hingegen leicht von 23,4 auf 24 Prozent verbessern.
Die Linke konnte ihre Werte seit der Ministerpräsidenten-Wahl am vergangenen Mittwoch in verschiedenen Umfragen verbessern.
Thüringer sind laut Umfrage mit Ramelow zufrieden
Die höchsten Zufriedenheitswerte erreichte Ramelow - 67 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden. Mit der Arbeit von Thüringens CDU-Landespartei- und Fraktionschef Mike Mohring sind demnach 65 Prozent unzufrieden, bei FDP-Mann Kemmerich sind es 51 Prozent.
Aber auch die Zufriedenheitswerte der anderen Spitzenpolitiker bröckeln der Umfrage zufolge leicht. So sind etwa mit SPD-Chef Wolfgang Tiefensee aktuell 31 Prozent unzufrieden (plus 5).
76 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die aktuelle Regierungskrise zu einem Ansehensverlust des Landes Thüringen geführt hat. 20 Prozent glauben das nicht.
Darüber hinaus haben 73 Prozent der Befragten wenig (56 Prozent) oder gar kein Vertrauen (17 Prozent) in die Parteien. Nur 22 Prozent haben sehr großes (1 Prozent) oder großes (21 Prozent) Vertrauen in die Parteien.
Für die Umfrage hat Infratest dimap vom 7. bis 10. Februar 2020 1.007 Wahlberechtigte in Thüringen telefonisch befragt. (jwo/dpa/afp) © dpa
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