Außenminister Heiko Maas hat Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, den US-Pastor Andrew Brunson freizulassen - und bei der Gelegenheit auch an die in der Türkei Inhaftierten Deutschen erinnert.

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Außenminister Heiko Maas hat sich in den Streit zwischen der Türkei und den USA eingeschaltet und Ankara die Freilassung des in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson nahe gelegt. "Das würde die Lösung der wirtschaftlichen Probleme, die es gibt, ganz erheblich vereinfachen", sagte der SPD-Politiker am Montag in Berlin.

Er verwies darauf, dass es auch noch deutsche Staatsbürger gebe, die aus politischen Gründen in der Türkei inhaftiert seien. Es wäre wünschenswert, wenn die Türkei nicht nur im Fall Brunson, sondern auch in den deutschen Fällen "für eine Lösung" sorgen würde. Dies sei in türkischem Interesse.

Maas: "Entwicklung erfüllt uns mit Sorge"

Brunson steht wegen des Verdachts auf Spionage und Terrorvorwürfen in der Türkei unter Hausarrest. Um den Druck auf Ankara zu erhöhen, haben die USA am Montag die Zölle auf Stahl und Aluminium drastisch erhöht.

Die türkische Landeswährung Lira brach unter anderem daraufhin ein. Insgesamt hat die Währung seit Jahresbeginn zum Dollar mehr als 70 Prozent an Wert verloren, zum Euro rund 61 Prozent.

Maas sagte dazu: "Die Entwicklung, die es in der Türkei zurzeit gibt, erfüllt uns mit großer Sorge." Die Türkei sei ein wichtiger Staat für die Europäische Union. "Insofern ist das, was wir dort sehen, wirklich beunruhigend."

Seit dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei vor zwei Jahren sind auch Dutzende Deutsche aus politischen Gründen festgenommen worden. Nach Angaben aus der vergangenen Woche sind noch sieben in Haft. Der Prominenteste, der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel, war im Februar freigelassen worden.  © dpa

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