US-Präsident Donald Trump hat Boris Johnson ein "sehr umfangreiches" Handelsabkommen in Aussicht gestellt und geizt dabei nicht mit Zuneigungsbekundungen für den neuen Premierminister der Briten.

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US-Präsident Donald Trump hat dem neuen britischen Premierminister Boris Johnson den Abschluss eines "sehr umfangreiches Freihandelsabkommens" in Aussicht gestellt.

Ein Sprecher des britischen Regierungschefs sagte in London, Trump und Johnson hätten sich in einem Telefonat dazu bekannt, ein "ambitioniertes Freihandelsabkommen" schließen zu wollen.

Die Verhandlungen dazu sollten "so schnell wie möglich beginnen, sobald das Vereinigte Königreich die EU verlässt".

Bislang habe die Mitgliedschaft Großbritanniens in der Europäischen Union ein solches Abkommen verhindert, sagte Trump am Freitag nach einem Telefonat mit Johnson. Der bilaterale Handel könne deutlich ausgeweitet werden.

Freihandelsabkommen werden von der EU zentral für alle Mitgliedsstaaten vereinbart. Großbritannien wird voraussichtlich ab November kein EU-Mitglied mehr sein und kann in Zukunft dann wieder bilaterale Handelsabkommen abschließen.

Gespräche über Freihandel könnten schwierig werden

Trump hatte den Briten schon in der Vergangenheit für die Zeit nach dem Brexit einen "phänomenalen" Handelsvertrag in Aussicht gestellt.

Allerdings könnten sich solche Gespräche nach Einschätzung von Experten schwierig gestalten, weil Trump nicht dafür bekannt ist, Zugeständnisse zu machen. Seine Amtszeit steht unter dem Motto "America First".

Darüber hinaus ist das Aushandeln solcher Abkommen für gewöhnlich langwierig.

Trump umgarnt "großartigen Typen" Johnson

Trump bekundete nach dem Telefonat erneut seine Sympathien für Johnson. "Ich sage voraus, dass er ein großartiger Premierminister sein wird", sagte der US-Präsident. Er nannte Johnson einen "guten Typen".

Johnson war am Mittwoch zum Nachfolger von Premierministerin Theresa May ernannt worden. Der Brexit-Hardliner hatte sich tags zuvor in einer parteiinternen Stichwahl um das Amt des Parteichefs der konservativen Tories durchgesetzt. Trumpgehörte zu den ersten Gratulanten. Johnson will den Austritt Großbritanniens aus der EU "ohne Wenn und Aber" bis zum 31. Oktober abwickeln.

Johnson, ein führender Brexit-Befürworter, ist seit Mittwoch als Nachfolger von Theresa May Regierungschef. Trump sagte, Johnson werde "ein großartiger Premierminister sein". (jwo/dpa/afp)  © dpa

Johnsons erste Rede als Premierminister

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Boris Johnsons erste Rede nach der Wahl zum neuen Premierminister
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