Taiwan hat sich angesichts einer gemeinsamen Erklärung von China und Russland zur Bezeichnung der selbstverwalteten Insel als "unveräußerlicher" Teil Chinas alarmiert geäußert. Taipeh verurteile Chinas "autoritäre expansionistische Regierung aufs Schärfste" dafür, dass sie international "weiterhin falsche Erklärungen abgibt, um die Souveränität unseres Landes herabzusetzen und zu beschädigen", erklärte das Außenministerium am Mittwoch. Russland warf es vor, "nach Chinas Pfeife" zu tanzen.

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Bei dem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping diese Woche in Moskau hatte Russland laut einem Bericht der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua in einer gemeinsamen Erklärung seine Unterstützung für Pekings "Ein-China-Prinzip" bekräftigt und Taiwan als "unveräußerlichen Teil des chinesischen Territoriums" bezeichnet. In der Erklärung verpflichteten sich beide Politiker der Vertiefung ihrer strategischen Partnerschaft.

Taiwan steht unter wachsendem Druck durch Peking. Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Peking hat zudem im vergangenen Jahr massive militärische Übungen rund um die Insel abgehalten, die Taipeh als Vorbereitung auf eine Invasion bezeichnete.

Auf den Taiwan-Besuch von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) am Dienstag in Taipeh hatte China mit scharfer Kritik reagiert. China lehne den "böswilligen" Besuch Stark-Watzingers "entschieden" ab und forderte Deutschland auf, "sofort" seine Zusammenarbeit mit den "separatistischen Kräften" in Taiwan zu beenden. Die Ministerin unterzeichnete in Taipeh ein Kooperationsabkommen mit Taiwans Nationalem Wissenschafts- und Technologierat (NSTC).  © AFP

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