Oleksii Makeiev, ukrainischer Botschafter in Deutschland, findet lobende Worte für Olaf Scholz. Gleichzeitig ruft er die Bundesregierung dazu auf, in der Unterstützung für sein Land eine Führungsrolle zu übernehmen.

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Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für seine Rolle beim letzten EU-Gipfel gelobt. Mit einer "diplomatischen Meisterleistung" habe Scholz ein mögliches Veto Ungarns verhindert, sagte Makeiev am Samstag im rbb24 Inforadio.

Auf diese Weise habe es der Kanzler geschafft, dass die Europäische Union zugunsten der Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine abgestimmt habe.

Scholz schlug Orban Kaffeepause vor

Scholz hatte beim EU-Gipfel dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban vorgeschlagen, für eine Kaffeepause den Saal zu verlassen, damit die versammelten Staats- und Regierungschefs ohne ihn über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine abstimmen könnten. Orban war diesem Vorschlag gefolgt, so dass in seiner Abwesenheit die Vertreter der anderen 26 Mitgliedstaaten den Beschluss für die Beitrittsverhandlungen fällten.

Makeiev: Bundesregierung "tickt richtig"

Zudem dankte Makeiev der Bundesregierung für ihre Ukraine-Hilfe. "Diese Regierung tickt richtig", sagte der Diplomat. Zugleich wünsche er sich, dass Deutschland bei der Ukraine-Unterstützung eine Führungsrolle übernimmt.

Den Deutschen müsse bewusst werden, dass es auch in ihrem Interesse sei, der Ukraine in Kriegszeiten zu helfen. Denn Russland sei eine Gefahr für den Frieden in ganz Europa. Die Hilfen für die Ukraine seien wichtig für die Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg wie auch für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Landes.

Für einen Durchbruch im Krieg gegen Russland brauche die Ukraine zum einen mehr Waffen. Auch sei es wichtig, sich bereits jetzt Gedanken über einen Wiederaufbau zu machen, sagte Makeiev mit Blick auf eine Unterstützerkonferenz in Deutschland im Juni.

"Wir können nicht bis zum Ende des Kriegs warten. Wir müssen alles schon heute aufbauen. Und da ist die deutsche Führungsrolle sehr wichtig." (afp/mbo)  © AFP

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