Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach dem bewaffneten Aufstand der Söldnerarmee von "Verrat" gesprochen. Der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin widersprach jetzt.
Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner,
Zugleich bestätigte
Wagner-Chef Prigoschin äußerte sich später selbst zur Rede Putins. Er hat dem Präsidenten eine Fehleinschätzung der Lage um den bewaffneten Aufstand seiner Söldner vorgeworfen. "Der Präsident irrt sich schwer", sagte Prigoschin am Samstag in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal. "Wir sind Patrioten unserer Heimat."
Moskau verhängt Anti-Terror-Notstand
Nach monatelangen Sticheleien und dann auch öffentlicher Kritik stellt sich Wagner-Chef Prigoschin nun offen gegen die Militärführung in Moskau. Prigoschin sagte zuvor, seine Kämpfer hätten in Rostow wichtige militärische Objekte unter ihre Kontrolle gebracht, auch einen Flugplatz.
Nach Erkenntnissen britischer Geheimdienste ziehen Wagner-Einheiten durch das Gebiet Woronesch nach Norden. Ziel sei vermutlich die Hauptstadt Moskau, hieß es in einer Mitteilung in London. In Moskau wurde am Samstag der Anti-Terror-Notstand verhängt. In der Nacht waren Militärfahrzeuge im Stadtzentrum unterwegs.
Das Verteidigungsministerium rief die Söldner ebenfalls zum Aufgeben auf. Sie seien von Prigoschin in ein "kriminelles Abenteuer" hineingezogen worden. "Viele ihrer Kameraden aus mehreren Einheiten haben ihren Fehler bereits erkannt, indem sie um Hilfe gebeten haben, damit sie sicher an ihre Einsatzorte zurückkehren können", hieß es. "Bitte seien sie vernünftig und nehmen sie schnellstmöglich Kontakt mit Vertretern des russischen Verteidigungsministeriums oder den Ordnungsorganen auf. Wir garantieren die Sicherheit aller."
Gegen Prigoschin ermitteln die Behörden in Moskau nun wegen Aufrufs zu einem bewaffneten Aufstand. Der Inlandsgeheimdienst FSB rief die Wagner-Söldner auf, ihren Chef festzusetzen. Der Söldnerführer wirft dem Verteidigungsministerium schlechte Führung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor und hat vor allem Verteidigungsminister Sergej Schoigu wiederholt scharf kritisiert. (dpa/the)
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