Säbelrasseln aus Moskau. Kreml-Sprecher Peskow droht Europa nach der Ankündigung der Stationierung amerikanischer Waffen.
Der Kreml hat dem Westen indirekt mit einer harten Reaktion auf die Stationierung weitreichender amerikanischer Waffen in Europa gedroht. "Natürlich" werde Moskau auf diese Stationierung antworten, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow auf die entsprechende Frage eines russischen Fernsehjournalisten. "Es gab immer die paradoxe Situation: Die USA haben Raketen verschiedener Reichweiten und Kaliber stationiert, und diese traditionell immer gegen unser Land ausgerichtet." Russland wiederum habe seine Raketen gegen Ziele in Europa ausgerichtet.
Weiter führte Peskow aus: "Europa ist ein Ziel für unsere Raketen, unser Land ist ein Ziel für US-Raketen in Europa." Er fügte hinzu: "Wir haben die Kapazitäten, diese Raketen in Schach zu halten, aber die potenziellen Opfer sind die Hauptstädte dieser europäischen Länder."
"Unser Land steht im Fadenkreuz amerikanischer Raketen in Europa", wurde Peskow weiter von der Staatsagentur Tass zitiert. "Wir haben das alles schon einmal durchgemacht, es gab das schon einmal." Doch Russland habe die Fähigkeit zur Abschreckung dieser Raketen.
USA wollen Langstreckenwaffen in Europa stationieren
Am Rande des Nato-Gipfels in Washington in dieser Woche war bekanntgeworden, dass die USA von 2026 an in Deutschland wieder Waffensysteme stationieren wollen, die weit bis nach Russland reichen. Darunter sollen Marschflugkörper vom Typ Tomahawk mit einer Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern sein, die technisch gesehen auch nuklear bestückt sein können, sowie Luftabwehrraketen vom Typ SM-6 und neu entwickelte Hyperschallwaffen. Russland und China reagierten erbost auf die Ankündigung.
Der Kreml hatte den Beschluss bereits am Donnerstag scharf kritisiert. Dies sei ein weiterer Schritt "in Richtung Kalter Krieg", erklärte Peskow. Er warf den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien auch eine direkte Beteiligung "am Konflikt rund um die Ukraine" vor. (afp/dpa/the)
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