- Bundeskanzler Scholz hat erneut mit dem russischen Präsidenten Putin telefoniert.
- Scholz fordert einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine.
- Putin dagegen beschwert sich über angebliche ukrainische Kriegsverbrechen.
Bundeskanzler
Putin warf der Ukraine nach Kreml-Angaben in dem Telefonat vor, die Verhandlungen zu verschleppen. "Es wurde festgestellt, dass das Kiewer Regime auf jede erdenkliche Weise versucht, den Verhandlungsprozess zu verschleppen, indem es neue unrealistische Vorschläge unterbreitet", teilte der Kreml nach dem Telefonat mit. "Dennoch ist die russische Seite bereit, weiterhin nach Lösungen im Einklang mit ihren bekannten prinzipiellen Ansätzen zu suchen."
Außerdem warf Putin der Ukraine Kriegsverbrechen vor. Beim Beschuss von Wohnvierteln in den Städten Donezk und Makijiwka habe es zahlreiche Todesopfer gegeben. "Diese Kriegsverbrechen wurden im Westen ignoriert", hieß es in einer Mitteilung des Kreml. Bei dem Telefonat auf Initiative von Scholz hat Putin der Mitteilung zufolge erklärt, dass auf russischer Seite alles getan werde, um zivile Opfer zu vermeiden
Kreml: Zu früh, um über Abkommen mit Ukraine zu sprechen
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Telefongespräche zwischen Putin und Scholz als "hart", fügte aber hinzu, dass solche Kontakte weiterhin notwendig seien.
Es sei allerdings noch zu früh, um über ein Abkommen zu sprechen, das die russischen und ukrainischen Unterhändler unterzeichnen könnten. "Ich kann nur sagen, dass die russische Delegation die Bereitschaft zeigt, viel schneller zu arbeiten als bisher", sagte Peskow vor Reportern. Die ukrainische Delegation sei allerdings nicht bereit, "das Tempo der Gespräche zu beschleunigen".
Putin werde am Freitag gegen 17 Uhr (MEZ) auch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron telefonieren, kündigte Peskow an. (dpa/mko)
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