Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat vor einem Nato-Gipfel in der kommenden Woche den französischen Präsidenten Emmanuel Macron scharf angegriffen.

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Zu dessen jüngsten Bemerkungen über die Nato sagte Erdogan am Freitag während einer Rede an einer Universität in Istanbul, dass sie das "Beispiel einer kranken Ideologie" seien. "Was sagt er? "Die Nato ist hirntot." Herr Macron, sehen Sie, ich sage es aus der Türkei und ich werde bei der Nato wiederholen: Lassen Sie erstmal Ihren Hirntod überprüfen."

Macron hatte der Nato kürzlich in einem Interview mit dem "Economist" den "Hirntod" bescheinigt. Es gebe bei strategischen Entscheidungen keine Koordinierung zwischen den USA und anderen NNato-Partnern.

Lage in Syrien wird Gesprächsthema sein

Erdogan und Macron werden vor Beginn des Nato-Gipfels, der am Dienstag und Mittwoch anlässlich des 70-jährigen Bestehens des Bündnisses stattfindet, zudem mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem britischen Premierminister Boris Johnson zusammentreffen, um über die Lage in Syrien zu sprechen. Die Türkei war im Oktober im Norden des Landes einmarschiert, um dort die Kurdenmiliz YPG zu bekämpfen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Die Offensive war international massiv kritisiert worden.

Macron hatte den Alleingang der Türkei am Donnerstag angegriffen und darauf aufmerksam gemacht, dass sie Erfolge im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Gefahr gebracht habe. Erdogan erwiderte am Freitag, dass Frankreich in Syrien nichts zu suchen habe. Macron habe außerdem keine Ahnung vom Kampf gegen den Terror. Er sei "sehr unerfahren".  © dpa

Angela Merkel, Emmanuel Macron

Bundeskanzlerin Angela Merkel geht auf Frankreichs Präsident Emmanuel Macron los

Bei den Feierlichkeiten zum 30. Jubiläum des Mauerfalls hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den französischen Präsidenten Emmanuel Macron scharf kritisiert. Seine Aussage die Nato sei "hirntot" war wohl Grund für die Auseinandersetzung.
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