Dem bayerischen Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist für seine Stellungnahme zu den Vorwürfen wegen eines antisemitischen Flugblatts Kritik entgegengeschlagen. Die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang sagte auf einem Volksfest in Nürnberg, Bürgerinnen und Bürger hätten ein Recht auf eine Landesregierung mit Anstand.
Dazu gehöre, "dass man sich ehrlich entschuldigt, dass man alle Informationen auf den Tisch legt und dass dann auch Konsequenzen daraus gezogen werden". Das vermisse sie bisher - "beim stellvertretenden Ministerpräsidenten, aber ehrlicherweise auch beim Ministerpräsidenten", sagte
Die Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, reagierte ebenfalls enttäuscht auf Aiwangers "kurze Erklärung". Sie komme sehr spät und sei in Wirklichkeit keine. "Erst bekundet Aiwanger Reue, dann stellt er sich doch wieder als Opfer dar. Geklärt ist bislang nicht viel, die Konsequenzen sind offen." Jetzt seien Haltung und Führung von Ministerpräsident
Aiwanger war am Donnerstagnachmittag in München kurzfristig vor die Presse getreten und hatte sich in der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten entschuldigt. Er bereue zutiefst, wenn er durch sein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen ihn aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe, sagte er.
Vor Aiwangers Statement hatte Bundesinnenministerin

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