- Britische Fischer fühlen sich durch den Brexit-Deal von Premierminister Boris Johnson betrogen.
- Johnson soll versprochen haben, dass es keinem Fischer schlechter gehe.
- Europäische Fischer müssen zunächst nur auf ein Viertel ihrer Fangquoten verzichten - gestaffelt auf fünfeinhalb Jahre.
Britische Fischer fühlen sich durch den Brexit-Deal von Premierminister
"Ich bin wütend, enttäuscht und fühle mich betrogen." Johnson habe versprochen, dass es keinem Fischer schlechter gehen werde. Aber nun gebe es "eine beträchtliche Anzahl", denen es deutlich schlechter gehe als vor dem Deal. Als Großbritannien noch EU-Mitglied war, hätten die Fischer mit der Gemeinschaft handeln können.
Staatsminister Gove: Großbritannien werde vielmehr in einer viel stärkeren Position als in der EU sein
"Wir haben Dinge, die wir nicht gebraucht haben, gegen Fisch getauscht, den sie nicht gebraucht haben. Und das hat uns ermöglicht, einen Jahresplan aufzustellen", sagte Locker. Nun müssten die britischen Fischer schwer kämpfen, um ihre Existenz zu erhalten. Staatsminister Michael Gove widersprach.
Großbritannien werde vielmehr in einer viel stärkeren Position als in der EU sein, sagte Gove dem Sender. Unter der gemeinsamen Fischereipolitik der EU hätten britische Fischer nur Zugang zu 50 Prozent der Fische in britischen Gewässern gehabt. Diese Zahl steige nun bis 2026 auf zwei Drittel, sagte Gove. Das Land werde in Flotte und Infrastruktur investieren und könne seinen Anteil weiter steigern.
Die Fischerei spielt wirtschaftlich gesehen nur eine geringe Rolle, war aber von Großbritannien sowie von Frankreich auf der EU-Seite symbolisch stark aufgeladen worden und einer der schwierigsten Punkte bei den Verhandlungen über den Brexit-Handelspakt. Letztlich hat London große Zugeständnisse gemacht.
Europäische Fischer müssen zunächst nur auf ein Viertel ihrer Fangquoten verzichten - gestaffelt auf fünfeinhalb Jahre. Sollte London ihren Zugang später weiter beschneiden, könnte Brüssel das mit Zöllen beantworten. (dpa/ari)
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