Überfüllung, Kälte und nun auch noch das Coronavirus. Die Lage in griechischen Flüchtlingslagern ist dramatisch. SPD-Chefin Saskia Esken kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, nur 50 geflüchtete Kinder aus griechischen Lagern nach Deutschland zu holen.

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SPD-Chefin Saskia Esken pocht auf die Aufnahme weiterer Kinder aus Flüchtlingslagern in Griechenland. "Im Koalitionsausschuss haben wir mit CDU und CSU vereinbart, dass Deutschland bei der Linderung der Not der Kinder einen angemessenen Beitrag leistet, auch wenn nicht alle Mitgliedstaaten der EU sich beteiligen", sagte Esken den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Mit der Corona-Pandemie sei die Lage für die Menschen in Griechenland nicht einfacher geworden, daher müssten nach der beschlossenen Aufnahme von 50 Kindern weitere Schritte "sehr zügig" folgen.

10 EU-Staaten wollen unbegleitete Minderjährige aufnehmen

Angesichts der katastrophalen Verhältnisse in den überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln fordert unter anderem das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR, möglichst viele Menschen aufs Festland zu holen. Deutschland hat zugesagt, in dieser Woche zunächst 50 unbegleitete und besonders schutzbedürftige Kinder und Jugendliche aufzunehmen.

Eigentlich wollten zehn EU-Staaten zumindest unbegleitete Minderjährige aus den überfüllten Flüchtlingslagern in Griechenland aufnehmen. Der Plan sieht vor, dass rund 1600 Minderjährige aus den Lagern geholt werden sollten. Doch nur Deutschland und Luxemburg setzen ihre Zusage jetzt trotz Corona-Krise in die Tat um - zumindest ein klein wenig.

Weitere Staaten, die ursprünglich auch Hilfe zugesagt hatten, wollen nun erst die Corona-Pandemie in den Griff bekommen. Deutschland will in nächster Zeit nach Angaben der Bundesregierung noch rund 300 bis 450 weitere Minderjährige aus Griechenland aufnehmen. (dpa/mf)  © dpa

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