Außenministerin Annalena Baerbock setzt auf gemeinsame Impulse von Deutschland, Frankreich und Polen im sogenannten Weimarer Dreieck, um Europa krisenfester als bisher zu machen. "Für ein starkes, widerstandsfähiges Europa in stürmischen Zeiten kann das Weimarer Dreieck mehr denn je in seiner 30-jährigen Geschichte Kraftzentrum und Ideenschmiede sein", sagte die Grünen-Politikerin am Montag vor dem Abflug zum Treffen mit ihren Amtskollegen aus Frankreich und Polen im Schloss de la Celle bei Paris. Die Stärke des 1991 in Weimar begründeten Gesprächsformats liege darin, dass man in den drei Ländern aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf Europa schaue. "Dass wir daraus Impulse entwickeln, erwarten die Menschen in Europa zu Recht."
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In Frankreich, Deutschland und Polen lebten rund 190 Millionen Menschen - fast die Hälfte der EU-Bevölkerung, sagte Baerbock. Gemeinsam wolle man die Gestaltungskraft der drei Länder bündeln, für alle Menschen in Europa. "Der Zusammenhalt Europas ist unsere Lebensversicherung gerade in Zeiten, in denen Russland die europäische Friedensordnung unter Beschuss nimmt, Krisen weltweit für Verunsicherung sorgen und demokratiefeindliche Tendenzen an den Grundfesten europäischer Werte rütteln", ergänzte sie.
Die jetzigen Außenminister aus Deutschland, Frankreich und Polen beraten erstmals im Format des Weimarer Dreiecks. Séjourné ist erst vor einem Monat im Zuge einer Regierungsumbildung in Paris ins Amt gekommen. Auch Sikorski ist erst seit Antritt der neuen polnischen Regierung im Dezember auf seinem Posten, war früher aber bereits polnischer Außenminister. Ein Ziel ist auch, die außenpolitische Zusammenarbeit Frankreichs und Deutschlands mit der neuen proeuropäischen Regierung von Donald Tusk in Warschau abzustimmen. Der polnische Regierungschef Tusk wird am Montag zu einem Besuch bei Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin und im Anschluss bei Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Paris erwartet. © dpa
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