Papst Benedikt XVI.
Benedikt XVI. ‐ Steckbrief
Name | Benedikt XVI. |
Bürgerlicher Name | Joseph Aloisius Ratzinger |
Beruf | Emeritierter Papst, Theologe, Kardinal |
Geburtstag | |
Sternzeichen | Widder |
Geburtsort | Marktl |
Staatsangehörigkeit | Bundesrepublik Deutschalnd, Vatikan |
Familienstand | ledig |
Geschlecht | männlich |
Haarfarbe | weiß |
Augenfarbe | blau |
Sterbetag | |
Sterbeort | Rom |
Benedikt XVI. ‐ Wiki: Alter, Größe und mehr
Benedikt XVI. war ein emeritierter Papst, der vom 19. April 2005 bis zu seinem Amtsverzicht am 28. Februar 2013 das Oberhaupt der katholischen Kirche war. Er starb am Silvestertag 2022 in Rom.
Joseph Aloisius Ratzinger, so sein bürgerlicher Name, kam am 16. April 1927 in Marktl, Bayern, auf die Welt, seine Kindheit verbrachte er zu großen Teilen in Traunstein, wo er auch sein Abitur machte. Bücher und das Studium der Schriften hatten es Ratzinger schon früh angetan. Von 1946 bis 1951 studierte Ratzinger katholische Theologie und Philosophie, zunächst an der Philosophisch-theologischen Hochschule Freising, dann ging es weiter an der Universität München. 1951 wurde er zum Priester geweiht.
1977 berief ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising, wenig später stieg er zum Kardinal auf. Nach nur vier Jahren in der Hauptstadt des Freistaats holte ihn Johannes Paul II. mit diesen Worten nach Rom: "München ist wichtig. Die Weltkirche ist wichtiger.” Im Vatikan stieg er bald zur rechten Hand des Pontifex auf. Die Aufgaben wurden immer mehr und so wollte Ratzinger zu seinem 75. Geburtstag 2002 seinen Rücktritt einreichen. Doch der Papst ließ ihn nicht ziehen.
Johannes Paul II. starb am 2. April 2005. Als engster Vertrauter desselbigen und Präfekt der Glaubenskongregation galt Ratzinger bei den Buchmachern als Favorit auf das höchste Amt der katholischen Kirche. Er leitete das Konklave, das ihn 2005 zum Papst bestimmte. "Habemus Papam - Joseph Kardinal Ratzinger," verkündete Kardinalprotodiakon Medina Estévez am 19. April 2005 auf der Loggia des Petersdoms. Es war das kürzeste Konklave der neueren Kirchengeschichte. Seit einem halben Jahrtausend war der damals 78-Jährige der erste Deutsche, der zum Papst gewählt wurde.
Doch wer mit Reformen in der Kirche rechnete, wurde enttäuscht: Benedikt XVI., wie Ratzinger von nun an hieß, galt als Bewahrer, nicht als Erneuerer. Kompromisslos konservativ äußerte sich der Papst auch bei Themen wie Frauenpriestertum, Sexualmoral und Abtreibung. Kontrovers war auch die Regensburger Rede am 12. September 2006, als er an der Uni eine mittelalterliche Quelle zitierte: “Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten." In weiten Teilen der islamischen Welt wurde das Zitat für bare Münze genommen, gezielt missverstanden, es kam zu Ausschreitungen. Benedikt XVI. entschuldigte sich.
Als 2010 zahlreiche Fälle von Kindesmissbrauch durch katholische Geistliche öffentlich wurden, schwieg der Papst lange, was ihn von der Öffentlichkeit allerhand Kritik einbrachte. Seine Haltung war dennoch klar: Die Kirche müsse die Kinder schützen und nicht pädophile Priester.
Am 11. Februar 2013 gab Benedikt XVI. bekannt, zum 28. Februar 2013 "auf das Amt des Bischofs von Rom, des Nachfolgers Petri, […] zu verzichten". Er sei "zur Gewissheit gelangt", dass seine Kräfte infolge des vorgerückten Alters nicht mehr geeignet seien, "um in angemessener Weise den Petrusdienst auszuüben". Er war nach Coelestin V. erst der zweite Papst der Geschichte, der freiwillig von seinem Amt zurücktrat.
2019 wurden der Dokumentarfilm Verteidiger des Glaubens von Christoph Röhl und der Spielfilm "Die zwei Päpste" veröffentlicht, in dem Benedikt XVI. von Anthony Hopkins dargestellt wird. Hopkins bekam für diese Rolle eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Am 1. Juli 2020 starb Ratzingers Bruder Georg. Zu seiner Beerdigung konnte Benedikt nicht anreisen, er sei zu schwach hieß es. Er war aber virtuell vor Ort. Wie der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer während der Zeremonie am 8. Juli 2020 sagte, schaltete sich Benedikt XVI. per Livestream im Internet zu und verfolgte dort die Trauerfeier.
Benedikt XVI starb am 31.12.2022 im Alter von 95 Jahren im Kloster Mater Ecclesiae im Vatikan. Schon ab Mitte Dezember hatte sich der Gesundheitszustand verschlechtert, bereits vor Weihnachten wurden beim emeritierten Papst Atemprobleme festgestellt.