In fast jedem Reitstall gibt es auch Hunde. Doch die solltest Du womöglich besonders gut im Blick behalten. Denn aktuell warnt eine Hundehalterin auf Instagram: Vorsicht bei der Pferdewurmkur mit dem Wirkstoff Ivermeticin – er ist gefährlich für Hunde…
"Ich möchte unbedingt alle Pferdemenschen, die Hunde besitzen, warnen!" Dieser Aufruf auf Instagram macht aktuell die Runde. Hintergrund: Hündin Soula hatte offenbar eine Pferde-Wurmkur mit dem Wirkstoff Ivermeticin aufgenommen – mit fatalen Folgen. Entsprechend deutlich äußert sich Soulas Frauchen: "Passt auf, es ist saugefährlich. Ich kannte es bislang nicht."
Was war passiert? "Die Wahrscheinlichkeit, dass Soula mit dem Wirkstoff vergiftet war, ist sehr hoch." Die Hündin war vollkommen neben der Spur, hat gezittert, hatte keine Pupillenreaktion mehr, war extrem Licht- und Geräuschempfindlich. Beim Tierarzt verschlechterte sich ihr Zustand weiter. "Ich dachte wirklich, ich fahre ohne meinen Hund nach Hause."
Pferdewurmkur: Ein weiterer Hund in Lebensgefahr
In einem anderen Post hatte sie geschrieben: "Um 01:30 Uhr hatte ich sogar ein Telefonat, weil ein weiterer Hund bei uns am Stall die gleichen lebensbedrohlichen Symptome hatte. Dort wurde sogar ein Drogentest gemacht, der aber negativ ausfiel. Das bringt uns zurück zur Wurmkur, denn bei Soula traten die Symptome erst nach einer langen Zeitspanne auf."
Und tatsächlich kann eine Pferdewurmkur für Hunde extrem gefährlich werden. "Die meisten Entwurmungspasten für Pferde enthalten einen Wirkstoff, der auch bei Hunden angewendet werden kann, dennoch macht, wie man so schön sagt, die Dosis das Gift", schreibt die Tierärztin Birgit Dumhart auf ihrer Homepage. "Verträgliche Dosierungen für Pferde sind natürlich erheblich höher, als die für den Hund. Und da das Medikament über den Kot ausgeschieden wird, kann das Fressen von Pferdemist für den Hund tödlich enden."

Die ersten Symptome treten nach wenigen Stunden auf
Neben der Dosierung gibt es noch eine weitere Gefahr: "Einige Hunderassen haben einen Gendefekt (MDR-1), welcher dafür sorgt, dass Ivermectin in das Gehirn gelangt und so zu schweren Symptomen führt." Die ersten Symptome würden bereits innerhalb von rund vier bis sechs Stunden nach der Aufnahme auftreten. "In seltenen Fällen kann es aber bis zu 24 Stunden dauern, bis man Veränderungen wahrnehmen kann."
Zum Glück konnte Soula mittlerweile stabilisiert werden. Ihre Besitzerin warnt aber deutlich alle Pferdemenschen: Lasst Eure Hunde zu Wurmkurzeiten nicht die Kackhaufen von Pferden fressen! © Pferde.de