In Bayern hat sich eine Stute mit dem Borna-Virus infiziert – und ist daran gestorben. Das hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt. Das Gefährliche: Die Borna‘sche Krankheit endet für Pferde fast immer tödlich – und ist aufgrund von unspezifischen Symptomen nur schwer zu erkennen.
Traurige Nachrichten kommen aus dem oberbayerischen Landkreis Mühlhof am Inn: Dort ist Stute Stella an dem Borna-Virus gestorben. Das teilte das zuständige Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit. Und es ist kein Einzelfall in Bayern: Auch im Landkreis Mühldorf am Inn hatte es bereits mehrere Borna-Virus-Fälle sowohl bei Menschen als auch bei Tieren gegeben.
Das Borna Disease Virus 1, das auch als Pferdebornavirus bezeichnet wird, führt zur Borna’schen Krankheit. Sie ist nicht neu, sondern seit mehr als 250 Jahren als Tierseuche bekannt ist. Das Virus wird über infizierte Feldspitzmäuse übertragen, die es in Urin, Kot und Speichel ausscheiden. Darüber können sich Menschen oder andere Tiere wie Pferde anstecken. Sie gelten jedoch als Fehlwirte. Denn: Sie scheiden das Virus nicht aus – und verbreiten so die Infektion nicht weiter.
Das Virus überträgt sich auf Menschen durch das Anfassen infizierter Feldspitzmäuse. Aber auch Kontakt mit Mäusekot, kontaminiertem Staub oder verunreinigte Lebensmittel sowie Wasser können den Erreger übertragen.
Borna-Virus: Symptome beim Pferd
Bei Pferden zeigt die Borna’sche Krankheit folgende im Anfangsstadium schwer einzuordnende Symptome:
- Fieber
- Schläfrigkeit
- leichte Koliken
- Appetitlosigkeit
- Überempfindlichkeit bei Berührungen am Kopf
Die Inkubationszeit liegt zwischen zwei bis sechs Monaten bis zum Auftreten erster Symptome. Daher können sich bereits mehrere Pferde infiziert haben, bevor reagiert werden kann.
Borna’schen Krankheit endet für Pferde meist tödlich
Die Krankheit ist extrem gefährlich für Pferde: Die Sterblichkeitsrate liegt bei klinisch erkrankten Pferden bei 96 Prozent. Denn: Bislang gibt es keine spezifische Therapie. Die Behandlung besteht im Wesentlichen aus unterstützenden Maßnahmen mit intensivmedizinischer Betreuung der betroffenen Pferde. Es gibt auch keine Impfung, die vor dem Virus schützt.

Da die Krankheit seit 2020 meldepflichtig ist, weiß man, wo sie auftritt: Die meisten Fälle gibt es in Bayern, aber auch in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und angrenzenden Teilen der benachbarten Bundesländer kommt das Virus vor. © Pferde.de