Männer in Deutschland haben nach eigenen Angaben im Leben im Schnitt schon mit zehn Partnerinnen geschlafen, Frauen aber nur mit fünf Partnern. Aber ob das auch so stimmt?
Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Studie zum Sexualverhalten in Deutschland, für die mehr als 2500 Menschen ab 14 Jahren befragt wurden und die im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlicht wurde.
Woher kommen die Unterschiede, die statistisch kaum zu erklären sind?
Männer machen aus weniger ein bisschen mehr
Beim Antworten schummelten die Befragten vermutlich etwas, meinen die Psychologen, drücken es aber wissenschaflicher aus.
"Selbstwertdienliche Verzerrungen und geschlechtsspezifisches Antwortverhalten" könnte zu den unterschiedlichen Angaben beigetragen haben, schreiben die Forscher um die Erstautorin Julia Haversath von der Technischen Universität Braunschweig.
Beteiligt waren auch Psychologen aus Hildesheim, Jena und Hannover.
"Sie inszenieren damit auch ihre Geschlechterrollen", sagt Arne Dekker vom Institut für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), der nicht an der Studie beteiligt war.
Männer und Frauen denken anders
Manche Männer glaubten, es sei attraktiv und gesellschaftlich anerkannt, viele Sexpartner zu haben, bei Frauen sei oft das Gegenteil der Fall.
Einer der Faktoren könnte auch sein, dass acht Prozent der befragten Männer schon zu Prostituierten gegangen sind.
Diese Gruppe hatte dann nach eigenen Angaben im Schnitt mit vier Prostituierten sexuellen Kontakt. Die Forscher fragten zudem nicht, ob die Teilnehmer Sex im Ausland hatten.
Geschlechterunterschiede ergab die Studie auch bei der Treue: Rund jeder fünfte Mann (21 Prozent) ist demnach in einer Partnerschaft nach eigenen Angaben schon fremdgegangen. Bei den Frauen betrug der Anteil 15 Prozent. © dpa
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