Jugendliche und junge Erwachsene blicken mit großer Mehrheit positiv auf ihre berufliche Zukunft - fühlen sich von der Schule oftmals aber schlecht darauf vorbereitet. Das ergab eine repräsentative Erhebung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.
Weniger als ein Drittel der jungen Menschen in Deutschland fühlt sich durch die Schule ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet. In einer Umfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung gaben nur 31 Prozent der Befragten an, dass es der Schule gut oder sehr gut gelinge, die für eine berufliche Zukunft relevanten Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln. 56 Prozent gaben "weniger gut" an, elf Prozent sogar "gar nicht".
Wie die Stiftung am Freitag weiter mitteilte, blickt trotzdem die große Mehrheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihrer beruflichen Zukunft positiv oder eher positiv entgegen, zusammen genommen sind es 88 Prozent. Für die Hälfte der Befragten wird die Bedeutung einer abgeschlossenen Ausbildung oder eines Studiums in den kommenden zehn Jahren wichtiger, für 29 Prozent bleibt sie unverändert, für 16 Prozent wird sie unwichtiger.
Nach den wichtigsten Kenntnissen und Fähigkeiten für die berufliche Zukunft befragt standen die Themen Selbstorganisation (98 Prozent), Höflichkeit und Toleranz (97 Prozent) und Deutschkenntnisse (92 Prozent) ganz oben. Erst danach folgten etwa Kenntnisse in Fremdsprachen (84 Prozent) und den mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern (80 Prozent).
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Junge Menschen haben Zweifel am Bildungssystem
An der Chancengerechtigkeit im deutschen Bildungssystem äußerten die jungen Menschen laut Bertelsmann Stiftung wie bereits in den Vorjahren Zweifel. Nur 32 Prozent der Befragten meinen, dass alle Kinder in Deutschland unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft im Großen und Ganzen die gleichen Chancen auf gute Bildung haben. Ebenfalls rund ein Drittel der jungen Menschen nimmt zudem an, dass in zehn Jahren gleiche Bildungschancen für alle Kinder in Deutschland herrschen werden.
"Es ist wichtig, die Bedürfnisse der jungen Menschen ernst zu nehmen und sie viel stärker zu berücksichtigen, wenn es um bildungspolitische Maßnahmen geht", erklärten die Experten der Bertelsmann Stiftung zu den Ergebnissen der Umfrage. Die Studie wurde von Forsa anlässlich des Tags der Bildung erhoben, befragt wurden von Mitte August bis Ende September online 1075 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren. (afp/dpa/ari)
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