Es ist eine eklige Vorstellung: Angeblich krabbelt der berüchtigte Ohrenkneifer in unsere Ohren, um dort seine Eier abzulegen. Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Dabei erweist sich das Insekt als durchaus nützlicher Helfer im Garten.
Der Ohrenkneifer hat einen schlechten Ruf, den er seinem Namen zu verdanken hat. Kriecht das kleine Insekt wirklich in menschliche Ohren, um dort seine Eier zu legen und das Trommelfell zu zerbeißen? Dieser Glaube hält sich bis heute hartnäckig.
Zwar lebt der Ohrenkneifer in dunklen, warmen Verstecken, ein menschliches Ohr gehört aber nicht dazu. Dass die Tierchen dort ihre Eier ablegen, ist lediglich eine Legende, erklärt das Umweltbundesamt. Auch das Trommelfell lassen sie in Ruhe und generell haben sie überhaupt kein Interesse an unseren Ohren. Aber wieso heißen die Insekten dann so?
Woher der Ohrenkneifer seinen Namen hat
Der Name Ohrenkneifer, der im Übrigen auch Ohrwurm genannt wird, ist etwas irreführend, scließlich kneift er in keine Ohren. Vermutlich stammt der Name aus der mittelalterlichen Naturheilkunde.
Damals nutzte man getrocknete und gemahlene Insekten, wie eben auch den Ohrenkneifer, um Ohrenleiden und Schwerhörigkeit zu behandeln.
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Ohrenkneifer frisst Blattläuse
Der Kneifer lebt gerne an Waldrändern, in Parks und auch in Gärten. In letzteren kann er sich durchaus nützlich machen, denn auf dem Speiseplan der etwa 25 Millimeter langen Ohrenkneifer stehen unter anderem Blattläuse. Für Gärtnerinnen und Gärtner sind sie damit ein tatkräftiger Unterstützer im Kampf gegen die Schädlinge. Denn Blattläuse können Pflanzen regelrecht aussaugen und so großen Schaden anrichten.
Vom Ohrenkneifer selbst haben sie hingegen nichts zu befürchten. Er richtet keinen nennenswerten Schaden an und muss auch nicht bekämpft werden. Obst kann er mit seiner Zange am Hinterleib nicht anfressen, außer es ist bereits beschädigt. Mit seinen beschränkten Fähigkeiten kommt er im Übrigen erst recht nicht durch das menschliche Trommelfell.
Seine Eier legt der Ohrenkneifer zwar in natürlichen Höhlen ab. Allerdings bevorzugt er statt Ohren beispielsweise eher Baumrinden. Wie auch die Biene füttert der Ohrenkneifer seine Brut auch teilweise noch nach dem Schlüpfen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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