Wer einen Silberfisch über seinen Fußboden flitzen sieht, muss nicht in Panik verfallen. Allerdings lohnt sich ein genauerer Blick – es könnte sich nämlich auch um ein Papierfischchen handeln. Und dann sollte gehandelt werden.
Einen Silberfisch hat wohl jeder schon einmal auf einem Fußboden im Bad entdeckt. Ganz ähnlich sehen auch Papierfischchen aus. Sie sind für den Menschen generell nicht gefährlich, dafür aber für alle Arten von Papieren.
Das Fischchen ernährt sich am liebsten von stärkehaltigem Material und Zellulose und kann damit bei Büchern, Dokumenten, Fotos, Tapeten und Gemälden beachtlichen Schaden anrichten. Laut eines Artikels der "Zeit" könnten die Insekten aus den Niederlanden nach Deutschland gekommen sein.
Papierfischchen gibt es mehr als 350 Millionen Jahre
Die Schädlinge, deren lateinischer Name Ctenolepisma longicaudatum ist, gehören zu den ältesten Insektenarten der Welt, wie etwa "GEO" berichtet. Seit mehr als 350 Millionen Jahren soll es sie bereits geben.
Ins Haus kommen die Tierchen aller Wahrscheinlichkeit nach auf dem Postweg, versteckt in den Kartonagen von Paketen und Päckchen. Eine Verbreitung der Schädlinge wird deshalb auch mit dem Boom des Onlinehandels während der Corona-Pandemie in Zusammenhang gebracht.
So unterscheidet man die Fischchen voneinander
Besonders schwierig ist die Identifikation der Papierfischchen – da sie den Silberfischen extrem ähnlich sehen. Beide haben einen langgestreckten Körper, drei lange, fadenförmige Anhänge, und werden ohne Schwanz etwa 13 Millimeter groß. Sie haben sechs Beinchen und lange Antennen. Zu unterscheiden sind sie grob über ihren Schwanz, der bei Papierfischchen in etwa so groß oder sogar größer ist als der gesamte Körper, bei Silberfischen dagegen kürzer. Wer das Tierchen mit einer Lupe oder sogar dem Mikroskop untersuchen kann, sollte zudem nach Borsten an der Rückenplatte suchen, die beim Silberfisch nicht vorhanden sind.
Papierfischchen hausen, im Gegensatz zum Silberfischchen, am liebsten bei trockenen 24 Grad, während die glänzenden Verwandten eine feuchte Umgebung wie Keller oder Badezimmer bevorzugen. Die Papierfresser sind daher oft in Spalten und Ritzen in der Nähe des Bücherregals aufzufinden.
So wird man die Schädlinge los
Wer einen Befall befürchtet, sollte zuerst eine Lebendfalle aufstellen, um sicherzugehen. Bei den Lebendfallen handelt es sich um einfache Papprollen mit vertieftem Plastik- oder Metalldeckel. Durch die glatte Oberfläche des Plastiks oder Metalls kann das Tierchen nicht mehr aus dem Deckel entwischen. Zeitgleich sollten wichtige Dokumente wie Fotoalben, Briefe und Bücher nach gründlicher Inspektion in Plastikboxen verstaut werden. Zur vollständigen Bekämpfung muss häufig ein professioneller Schädlingsbekämpfer konsultiert werden. Zur Vorbeugung empfiehlt es sich, Kartons am besten immer sofort zu entsorgen und oft zu staubsaugen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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