Auf den Philippinen konnten Forscher zum ersten Mal einen lebenden Schiffsbohrwurm studieren.

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Der Wurm, der sich aus der langen Muschel windet, sieht aus wie aus einem Alptraum entsprungen. Forscher haben ihn auf den Philippinen entdeckt.

Die Forscher haben den gigantischen Wurm, genannt Kuphus polythalamia, durch Zufall entdeckt. Seine Existenz ist schon seit dem 18. Jahrhundert bekannt, allerdings konnte man bisher kein lebendes Exemplar finden. Nur seine Schalen, in denen er lebt, tauchten immer wieder auf.

Die Exemplare werden bis zu zwei Meter lang. "Ich bin 1,60 Meter groß und ich habe Schalen gesehen, die größer sind als ich", sagte Margo Haygood, Dozentin für Medizinische Chemie an der Universität von Utah, dem Magazin "Popular Science". Sie beschreibt den Schiffswurm als "Preis, als Einhorn unter den Schiffswürmern".

Schalen des Wurms sind kostbar

Der Wurm ist eigentlich ein Weichtier, ähnlich wie Schnecken oder Tintenfische. Er lebt in einer Schale, die sich tief im Matsch befindet. Forscher haben ihn in flachem Gewässer auf den Philippinen entdeckt. Er wird durch Bakterien ernährt, die in seinem Verdauungssystem leben.

Eine Forschergruppe der Northeastern University in Boston hat das Tier seit Jahren gesucht. Die Wissenschaftler wussten, dass er auf den Philippinen lebt, da dort regelmäßig seine riesigen Schalen gefunden und für viel Geld verkauft wurden. Die Einheimischen haben sich allerdings geweigert, die Fundorte zu verraten, da sie diese Informationen als Geschäftsgeheimnis angesehen haben.

Eine Dokumentation im philippinischen Fernsehen hat den Wissenschaftlern den entscheidenden Hinweis gegeben. Auf einer verlassenen Holzfarm haben sie das Exemplar schließlich gefunden.

Die Forscher stehen vor einer Menge ungelöster Rätsel. Wie alt ist der Wurm? Wo könnte man weitere Exemplare finden? Wie sieht der Lebenszyklus dieser riesigen Schiffswürmer aus?

Bisher haben die Wissenschaftler Mikroben, die sich im Schiffswurm finden, im Labor kultiviert. Diese Proben sollen nun untersucht werden und erste Ergebnisse liefern.

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