Die Aga-Kröten gelten in Australien als große Plage. Die Jagd nach den giftigen Tieren hat inzwischen skurrile Ausmaße angenommen.
In Australien beginnt am Wochenende wieder die jährliche Jagd auf eine giftige Riesenkröte. Denn gegen die ursprünglich aus Südamerika stammenden "Cane Toads", wie sie auf Englisch heißen, ist bislang kein Kraut gewachsen. Seit Jahren gibt es nächtliche Krötensammeltouren, mit dem Ziel, möglichst vielen der warzigen Froschlurche den Garaus zu machen.
Grund: Sie vermehren sich enorm schnell und stellen eine massive Bedrohung für die einheimische Tierwelt dar. Vom 13. bis 21. Januar ist es wieder so weit: Die Naturschutzorganisation Watergum hat die Australier aufgerufen, sich möglichst zahlreich an der Großjagd zu beteiligen.
Aga-Kröten (wissenschaftlich Bufo marinus) stammen ursprünglich aus Südamerika. 1935 wurden sie in Australien eingeführt - mit der Idee, sie als Schädlingsbekämpfer in den Zuckerrohrplantagen zu nutzen. Aber das Projekt ging gewaltig nach hinten los: Die Tiere vermehrten sich massiv und wurden zur Pest. Sie sind Allesfresser und fallen über alles her, was ihnen ins Maul passt. Zumeist sind sie nachts aktiv. Da viele australische Tiere keine Giftresistenz gegen die Kröten haben, sind manche Säugetiere, Schlangen und Reptilien wegen der Invasion stark bedroht.
Laut Jagd-Organisator Watergum werden die Kröten etwa zehn Jahre alt. Bei jeder Brut können die Weibchen bis zu 35.000 Eier produzieren. Mittlerweile bevölkern mindestens 200 Millionen der Tiere das Land. "Das bedeutet, dass wirklich jede entfernte Aga-Kröte zählt!", betonen die Naturschützer. Die Tiere hätten sich vom Bundesstaat Queensland aus auch im Northern Territory, in Westaustralien und entlang der Nordostküste von New South Wales verbreitet, heißt es im "Cane Toad Control Handbook" der Regierung von New South Wales.
"Humane Tötung" im Kühlschrank
Die Jagd sei voller Action und mache großen Spaß, wirbt Watergum. Wichtig sei es aber, die Tiere auf "humane Weise" zu töten. Dazu gibt es zahlreiche Anleitungen im Internet. "Aga-Kröten verdienen es, freundlich und menschlich behandelt zu werden, schließlich ist es nicht ihre Schuld, dass sie sich auf dem falschen Kontinent befinden", schreibt Watergum auf seiner Webseite.
Die beste Methode sei es, einen Behälter mit den Kröten 24 Stunden in einen Kühlschrank zu stellen. "Während dieser Abkühlungsphase fallen die Kröten friedlich in eine Erstarrung, einen halbkomatösen Zustand, ähnlich dem Winterschlaf." Schmerzen würden sie dann nicht mehr empfinden. Anschließend sollen die Kröten 24 weitere Stunden in eine Gefrierkühltruhe und sterben dabei. Sofortiges Einfrieren ohne vorherige Abkühlung könne zu erheblichen Schmerzen für die Tiere führen, warnt die Organisation. (dpa/tar)
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