Manche archäologische Funde sind so spektakulär und mysteriös zugleich, dass sie bis heute Rätsel aufgeben. Zum 125. Todestag von Troja-Entdecker Heinrich Schliemann am 26. Dezember begeben wir uns auf die spannende Reise durch die geheimnisvolle Welt der Ausgrabungs-Geschichte.
Bis heute gilt Heinrich Schliemann als der Mann, der mit seinem Fund entscheidend belegen konnte, dass Troja wirklich existiert. Wenngleich sich der Archäologe stets selbst darüber im Klaren war, dass er lediglich eine trojanische Burg und nicht die ganze Stadt ausgegraben hatte, wie viele Menschen gerne glauben wollten.
Den eigentlichen Ruhm erlangte Schliemann schließlich nicht durch die Ausgrabung einiger Ruinen, sondern durch die Entdeckung des "Schatzes des Priamos" in Troja – eines gigantischen Goldschatzes, der mehr als 8.000 Gegenstände umfasst.
Rätselhaftes Troja
Obwohl das vom Dichter Homer beschriebene Troja offiziell als entdeckt gilt, gibt es weiterhin Rätsel auf: So ist etwa die konkrete Lage der Stadt bis heute umstritten. Manche Wissenschaftler behaupten, Schliemann hätte nicht Troja, sondern lediglich einen Ort entdeckt, der grob mit Homers Beschreibung übereinstimmt.
Der Archäologe Eberhard Zangger geht sogar so weit, dass es sich bei Troja nicht um Troja, sondern eigentlich um das versunkene Atlantis handle. Mit dieser Meinung ist er in Fachkreisen allerdings bislang allein.
Wo ist denn nun Atlantis?
Schriftsteller und Wissenschaftler haben seit Jahrhunderten verschiedene wilde Theorien über Atlantis. Gibt es die von Platon erwähnte versunkene Stadt wirklich und wenn ja, wo könnte man sie finden? Die geografischen Hypothesen reichen von Europa bis Afrika – belegt ist keine davon.
Viel spannender als die Suche nach Atlantis sind ohnehin ganz andere Dinge, die mittlerweile in den Meeren entdeckt wurden. Das Yonaguni-Monument vor Japan etwa, eine riesige Gesteinsformation, die einer Art Tempel gleicht. Gerade Linien und genaue Winkel legen nahe, dass es sich bei diesem Gebilde um ein von Menschen erschaffenes Gebäude handelt.
Der Haken dabei: Das Yonaguni-Monument ist Fachkreisen zufolge zwischen 8.000 und 10.000 Jahre alt und müsste somit weit vor dem Ende der letzten Eiszeit errichtet worden sein.
Dass es zu dieser Zeit bereits Kulturen in Japan gab, die dies hätten leisten können, lässt sich jedoch nicht nachweisen. Erosion allein wollen Wissenschaftler als Erklärung aber auch nicht so recht gelten lassen.
Das Geheimnis des Pyramiden-Baus
Sicherlich kein Ergebnis von Erosion sind die geometrisch überaus perfekt gearbeiteten Steine und Felsen, mit denen die Pyramiden Ägyptens gebaut wurden. Wasser spielte hierbei allerdings wortwörtlich eine tragende Rolle: Die Pyramiden wurden bewusst in Nil-Nähe errichtet, so dass sich die Arbeiter den Fluss als natürliches Transportmittel zunutze machen konnten.
Forscher bestätigten dem "Discovery Channel", was ägyptische Papyri bereits andeuteten – dass die tonnenschweren Steine über eine Wasserbahn über den Sand bis hin zur Baustelle transportiert wurden.
Erst dort wurden sie auf Schlitten geladen und über Rampen von Hunderten Arbeitern rauf auf die Pyramiden gezogen.
Was steckt hinter Superhenge?
Der Bau der Pyramiden zeigt, dass noch so rätselhafte Dinge in der Zeitgeschichte früher oder später entschlüsselt werden können. Vielleicht wird doch noch geklärt, was es mit der berühmten Steinformation Stonehenge auf sich hat.
Seit mehr als 5.000 Jahren stehen die mysteriösen Steine in Wiltshire in England. Anstatt herauszufinden, was es mit diesen übernatürlich wirkenden Felsen auf sich hat, haben Forscher 2015 nur zwei Meilen entfernt eine weitere ominöse Baustätte entdeckt: das sogenannte Superhenge.
Der Verdacht verdichtet sich somit, dass es sich bei beiden Formationen um Bauten handelt, die zu einer großen, für religiöse Zwecke genutzten Landschaft gehören.
Die Suche nach Mysterien geht weiter
Erst Mitte Dezember 2015 machten israelische Archäologen einen sensationellen Fund im See Genezareth: Hier wurde aufgrund des absinkenden Wasserspiegels eine gravierte Marmorplatte entdeckt.
Diese soll etwa 1.500 Jahre alt sein und überraschend viele hebräische Worte aufzeigen. Eine solche Inschrift wie diese, in der Wörter wie "Amen" und "Marmaria" entziffert worden sein sollen, wurde laut den Forschern nur Ortsansässigen mit großem Einfluss gewidmet.
Ob die Platte nur zufällig an der Stelle gefunden wurde, an der Jesus laut einer Bibelstelle im Markus-Evangelium zwei Menschen von Dämonen befreit haben soll? Oder galt sie womöglich sogar Jesus selbst?
Dieses Geheimnis wird wohl noch eine Zeit lang ungelöst bleiben.
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