"Süßes oder Saures!" Mit diesem Spruch ziehen alljährlich auch in Deutschland immer mehr Kinder an Halloween von Tür zu Tür. Dabei feiern Protestanten am 31.10. eigentlich Reformationstag, Katholiken in den Tagen danach Allerheiligen und Allerseelen.
Der 31. Oktober und der 1. November sind in weiten Teilen Deutschlands eigentlich christliche Feiertage, doch heutzutage verbinden viele Menschen diese Tage eher mit Halloween. Nur Hessen und Berlin haben Ende Oktober/Anfang November keinen Feiertag im Kalender.
Der Reformationstag am 31. Oktober ist seit der Wiedervereinigung gesetzlicher Feiertag in den deutschen Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - und seit 2018 auch in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Protestanten feiern an diesem Tag die Reformation der Kirche durch Martin Luther.
Der 1. November als Allerheiligen ist dagegen in den katholisch geprägten Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland ein Feiertag - außerdem auch in vielen anderen Ländern wie Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Portugal und Spanien. In der römisch-katholischen Kirche zählt Allerheiligen zu den sogenannten Hochfesten und gilt somit als einer der wichtigsten christlichen Feiertage.
Das ist der Ursprung von Halloween
Halloween wird als Brauchtum am 31. Oktober gefeiert, dem Vorabend des Allerheiligentages, englisch "(All) Hallows' Eve(ning)". Die Tradition, schauerlich grinsende Kürbisköpfe aufzustellen, hat ihren Ursprung in einem Fest der Kelten. In der irischen Mythologie kommen Gestorbene in dieser Nacht aus dem Totenreich zurück.
Einwanderer aus Irland brachten Ende des 19. Jahrhunderts Halloween als Masken-Brauch in ihre neue Heimat USA. Halloween wird dort mit Umzügen, Schabernack und Grusel-Partys gefeiert. Aus Amerika kam der Brauch zurück nach Europa. Inzwischen fordern auch in Deutschland viele verkleidete Kinder an den Türen Geschenke und drohen mit Streichen ("Süßes oder Saures").
Die Kirchen sehen den Grusel- und Geister-Boom kritisch. Viele Katholiken fürchten, die Spaßkultur zerstöre ihr Totengedenken an Allerheiligen und Allerseelen (01./2.11.), Protestanten sehen ihr Gedenken an die Reformation der Kirche durch Martin Luther (31.10.) in Gefahr. Der Mönch veröffentlichte 1517 in Wittenberg 95 Thesen, um die katholische Kirche zu reformieren.
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